Nordrhein-Westfalen:Ein Herz für Tiere

Große Spende für Kölner Zoo

Spenderin Elizabeth Reichert.

(Foto: Christopher Landsberg/dpa)

Aus Heimatverbundenheit vererbt eine Witwe in den USA dem Kölner Zoo 22 Millionen Dollar.

Von Laura Hertreiter

Vor 63 Jahren schenkte ein Ehepaar dem Kölner Zoo bei einem Besuch im alten Zuhause eine Schildkröte, 50 Mark hat das Tier damals gekostet. Eine kleine Geste der Heimatverbundenheit, denn das Paar war 1946 in die Vereinigten Staaten ausgewandert. An die Schildkröte erinnert sich heute kaum jemand. Aber die Spenderin Elizabeth Reichert sagt: "Wir haben Köln nie vergessen."

Mit 93 Jahren plant sie nun die ganz große Geste. Nach ihrem Tod will die kinderlose Witwe dem Kölner Zoo im Namen ihres 1998 verstorbenen Mannes rund 22 Millionen Dollar vererben, berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger. "Ich hoffe, dass sich Köln freut, you know", zitiert sie das Blatt. "Wenn man sich überlegt, wohin man sein Geld vererbt, spielen die Erinnerungen eine große Rolle." Dabei dürften die Erinnerungen an die alte Heimat zwiespältig sein. Die beiden Kölner lernten sich 1944 kennen, wo der Jude Arnulf Reichert versteckt vor den Nazis lebte. Nach Kriegsende wanderten sie in die USA aus. Dort kam Reichert als Unternehmer zu jenem Vermögen, das seine Frau nun über eine Stiftung in Raten an den Tierpark auszahlen lassen will. So sei es "gut angelegt". Zoo-Vorstand Christopher Landsberg, der die in New Jersey lebende Witwe seit zwei Jahren kennt, sagt, der Plan habe ihn "vom Hocker gehauen". An die große Geste wird man sich erinnern: Das Südamerikahaus für Affen und Papageien soll nun nach Arnulf Reichert benannt werden.

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