Nordkoreanischer Diktator:Kim Jong Uns Tante schlüpfte beim Klassenfeind unter

Nordkoreanischer Diktator: Kim Jong Un winkt auf einem Schiff seiner Marine

Kim Jong Un winkt auf einem Schiff seiner Marine

(Foto: AFP)

Während seiner Schulzeit in der Schweiz stand der nordkoreanische Diktatorensohn Kim Jong Un unter strenger Aufsicht: Sein Vater hatte extra seine Tante mit nach Europa geschickt. Doch die machte sich eines Tages davon, flüchtete zum Klassenfeind und unterzog sich einer Gesichtsoperation.

Das ungewöhnliche Leben der nordkoreanischen Diktatorenfamilie sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Über den inzwischen verstorbenen Kim Jong Il etwa heißt es, dass er sechs Opern komponiert, bei seinem ersten Golfspiel fünf Hole-in-Ones geschlagen und er drei Frauen geehelicht haben soll. Außerdem soll seine Geburt durch eine Schwalbe angekündigt worden sein.

Was an solchen Geschichten Wahrheit und Propaganda ist, lässt sich nicht immer unterscheiden. Dennoch reißt der Strom an Nachrichten aus dem Privatleben der Kims nicht ab. Die neueste Meldung stammt von der südkoreanischen Tageszeitung Korea Joongang Daily und stammt damit ausnahmsweise nicht aus dem Propagandaapparat des Regimes. Der Zeitung zufolge soll die Tante des jetzigen Machthabers Kim Jong Un 1998 in die Hände des Klassenfeindes geflüchtet sein: in die USA.

Ko Yong Suk habe den Sohn von Staatschef Kim Jong Il eigentlich während seiner Schulzeit im schweizerischen Bern betreuen sollen, diese Möglichkeit aber zur Flucht nach Übersee genutzt, berichtete das Blatt. Die Tageszeitung beruft sich auf einen ranghohen Ex-Geheimdienstmitarbeiter und einen südkoreanischen Diplomaten, die damals in Bern stationiert waren.

Flug ging über Frankfurt

Ko Yong Suk gilt seit 1998 als verschwunden und wäre heute 56 Jahre alt. Laut der Zeitung sollen sie und ihr Mann mithilfe chirurgischer Operationen ihr Aussehen verändert haben und heute unter geheimer Identität in den USA leben, wo sie von den Behörden geschützt werden und politisches Asyl genießen.

Beide hätten seinerzeit einen Asylantrag bei der US-Botschaft gestellt und seien dann über Frankfurt am Main ausgeflogen worden. "Die USA haben das Paar verschwinden lassen, ohne uns auch nur zu informieren", zitierte die Zeitung den früheren Geheimdienstmitarbeiter.

Ko ist die jüngere Schwester von Kim Jong Uns Mutter, die 2004 gestorben ist. Der heutige Staatsführer war von 1996 bis 2001 an einer internationalen Schule in Bern eingeschrieben. Heute reagiert das asiatische Land mit harter Hand und gilt gegenüber den USA als besonders unnachgiebig.

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