Nigeria:Zahlreiche Tote bei Kircheneinsturz

Während eines Gottesdienstes gab erst das Dach nach, dann fiel das ganze Gebäude zusammen.

Beim Einsturz eines Kirchendachs während eines Gottesdienstes in Nigeria sind mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden. Auch Stunden nach dem Unglück suchten Rettungskräfte am Sonntag unter den Trümmern in der Stadt Uyo nach Opfern und möglichen Überlebenden. In staatlichen Medien wurden bis zu 200 Tote befürchtet. Die Zeitung Punch zitierte den Chef der örtlichen Universitätsklinik: "Wir haben mehr als 200 Tote in den Leichenhallen und keinen Platz mehr. Doch noch immer werden mehr Leichen hergebracht." Zum Zeitpunkt des Einsturzes war die Kirche Augenzeugen zufolge voll besetzt. Rund 30 Minuten nach Beginn des Gottesdienstes sei zunächst das Dach der noch im Bau befindlichen Kirche der evangelikalen Gemeinde Reigners Bible Ministry eingestürzt, dann sei das Gebäude zusammengefallen. Unter den Toten waren auch Regierungsvertreter, die als Ehrengäste anwesend waren; bei dem Gottesdienst sollte die Einsetzung eines Bischofs gefeiert werden. Die Einsturzursache war zunächst nicht bekannt. Der anwesende Gouverneur des südöstlichen Bundesstaats Akwa Ibom, Emmanuel Udem, überlebte das Unglück unverletzt. Es sei das "schockierendste Ereignis" in der Geschichte des Bundesstaats, schrieb er auf einer Facebook-Seite. In einer Erklärung rief er dazu auf, Ruhe zu bewahren und für die Verletzten zu beten. Außerdem verhängte er zwei Tage Trauer über den Bundesstaat. Staatschef Muhammadu Buhari übermittelte den Angehörigen sein Beileid.

© SZ vom 12.12.2016 / dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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