Die Flucht eines mehrfach vorbestraften Sexualstraftäters in Niedersachsen ist vorbei, der Mann wieder in Gewahrsam. Der 40-Jährige wurde am Sonntagabend in Oldenburg festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Er war tags zuvor aus der Karl-Jaspers-Klinik im knapp zehn Kilometer entfernten Wehnen bei Bad Zwischenahn geflohen.
Der entscheidende Hinweis kam von einer Zeugin: Sie hatte den Flüchtigen anhand des Fahndungsfotos in den Medien erkannt, als er auf einem Fahrrad eine Straße entlangfuhr. Der Straftäter ließ sich widerstandslos von den alarmierten Beamten festnehmen. Der Mann hatte sich offenbar bei seiner Flucht den Fuß gebrochen. Nach seiner Festnahme wurde er in ein Gefängniskrankenhaus in Lingen im Emsland gebracht.
Bei seinem Ausbruch aus dem Maßregelvollzug hatte er den Ermittlungen zufolge die Gitterstäbe mit Hilfe eines Schnürsenkels und eines Besenstiels aufgebogen. Wegen seiner schlanken Figur habe sich der 1,70 Meter große Mann dann problemlos hindurchzwängen können, so ein Polizeisprecher.
Das Gelände des ehemaligen Landeskrankenhauses in Wehnen ist nicht gesichert. Der Mann war nach Angaben von Chefarzt Joachim Dedden jedoch der Erste, dem die Flucht gelang. Nach dem 40 Jahre alten Mann wurde seit Samstagmorgen in einer Großfahndung gesucht.
Der Mann gilt als sehr gewalttätig: Er war im Januar 2010 wegen einer Vergewaltigung verurteilt worden. Bereits 2004 war er der versuchten Vergewaltigung, Geiselnahme und gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen worden und hatte dafür eine Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren bekommen. Bis zu seiner Flucht hatte er sich in der psychiatrischen Klinik in Wehnen bei Bad Zwischenahn nach Auskunft von Chefarzt Dedden zurückhaltend und unauffällig verhalten.