Neuseeland:Spielplätze als Rettung für den Kea

Kea Papagei Neuseeland

Keas sind nicht nur intelligent, sondern auch neugierig und leicht ablenkbar.

(Foto: Raoul Schwing/AFP)
  • Den Keas in Neuseeland wird ihre Intelligenz zum Verhängnis.
  • Die Vögel betteln zunehmend auf der Straße nach Futter und werden deshalb häufig überfahren.
  • An neuseeländischen Straßen gibt es nun kleine Spielplätze, auf denen sich die Vögel austoben können.

Von Xaver Bitz

Der Kea gilt als intelligentester Papagei der Erde. In Neuseeland sorgen sich Forscher allerdings zunehmend um die Sicherheit des smarten Vogels. Denn in den vergangenen Jahren wurden dem Guardian zufolge immer wieder Keas dabei beobachtet, wie sie Werkzeuge und Ausrüstung von Straßenbaustellen auf die Mitte der Fahrbahn brachten.

Das ist offenbar kein Zufall. Die auch unter dem Namen Bergpapagei bekannten Vögel wollen dadurch offenbar Autofahrer zum Anhalten bewegen, um diese dann um Futter anzubetteln. Dies glaubt zumindest Tamsin Orr-Walker, der Vorsitzende der Stiftung zur Bewahrung der Keas. Diese haben nicht nur einen hohen IQ, sondern auch eine neugierige Natur und einen notorisch schelmischen Charakter.

Eine Rangerin des für Naturschutz zuständigen Department of Conservation bestätigte dem neuseeländischen Nachrichtenportal Stuff die Beobachtungen der Straßenarbeiter. Dutzende von Keas würden jedes Jahr auf den Straßen der Südinsel überfahren, weil diese sehr offensiv um Futter bäten.

Aus Sorge um die Sicherheit der Keas haben Experten deswegen nun neben den Straßen eine Art "Fitnesstudio" für die Vögel entwickelt. Hier sollen sie intellektuell und körperlich gefordert und so von den Straßen ferngehalten werden. Auf den Trainingsplätzen gibt es Leitern, Schaukeln und Klettermöglichkeiten. Und die Maßnahme zeigt offenbar auch Wirkung.

Auf der Website des Portals Stuff sind Bilder zu sehen, wie die Keas die Installationen nutzen. Einer dieser Spielplätze wird von Kameras überwacht und die Aufnahmen in der University of Canterbury in Christchurch ausgewertet. Hier suchen Forscher nach neuen Möglichkeiten, die Vögel zu beschäftigen.

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