Neuer Wirbel um Grammy Awards:USA verweigern Ibrahim Ferrer die Einreise

Die Behörden weichen ihre strengen Terrorismusgesetze nicht auf, auch nicht für den berühmten kubanischen Musiker vom "Buena Vista Social Club". Die 46. Verleihung findet wohl ohne ihn statt.

"Ich verstehe das nicht, weil ich nicht das Gefühl habe, ein Terrorist zu sein", sagte der 76-Jährige am Donnerstagabend in Havanna. Ferrer, bereits dreifacher Grammy-Preisträger, war 1999 an der Seite von Compay Segundo und Ruben Gonzalez durch Wim Wenders Dokumentarfilm "Buena Vista Social Club" berühmt geworden und seither mehrmals in den Vereinigten Staaten aufgetreten.

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(Foto: Foto: dpa)

Das Kubanische Institut für Musik kritisierte die Ablehnung als "eine weitere Beleidigung für die kubanische Kultur und das kubanische Volk". Der Vize-Kulturminister des kommunistisch regierten Karibikstaates, Abel Acosta, bezeichnete die Politik der Einreisebehörden der USA als "die willkürlichste der Welt".

Ferrer und fünf weitere kubanische Musiker hatten den Angaben zufolge am 24. Dezember bei der US-Vertretung in Havanna ein Visum für die Reise nach Los Angeles beantragt. Am 29. Dezember wurden sie demnach von US-Beamten dazu befragt, am 4. Februar wurden die Anträge abgelehnt.

Bereits Anfang der Woche hatten die Grammy Awards für Aufsehen gesorgt. Wegen des Trubels um Janet Jacksons entblößte Brust beim "Super Bowl" wird die Popsängerin bei der Verleihung voraussichtlich nicht auf der Bühne stehen. Sänger Justin Timberlake indes, der ihren Lederbustier vor 89 Millionen Fernsehzuschauern aufgerissen hatte, soll wie geplant mitwirken.

Zudem werden die Awards nicht live, sondern mit fünf Minuten Verzögerung ausgestrahlt. Diese Zeit will der Sender CBS nutzen, um mögliche "anstößige Szenen" oder vulgäre Worte aus dem Programm zu schneiden.

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