Defektes Kühlsystem in Atomkraftwerk:Panne in Fukushima behoben

In der Ruine des AKW Fukushima ist es erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Das Kühlsystem des Abklingbeckens bei Reaktor war für drei Stunden unterbrochen.

In der Ruine des japanischen Atomkraftwerks Fukushima ist erneut ein Kühlsystem ausgefallen. Das Abkllingbecken bei Reaktor Nummer drei wurde zeitweise nicht mehr gekühlt, wie die Betreiberfirma Tepco dem russischen Nachrichtenportal Russia Today zufolge bestätigte. Darin befinden sich verbrauchte, hoch radioaktive Brennelemente. Nach etwa drei Stunden war die Panne behoben.

Tepco zufolge wurde um 14.27 Uhr Ortszeit Alarm ausgelöst. Die Ursache des Zwischenfalls sei noch unklar: "Wir haben keinerlei Informationen über den Auslöser", sagte ein Sprecher des Energiekonzerns.

Tepco betonte, dass der Ausfall keine unmittelbare Gefahr darstelle. Die BBC zitierte Verantwortliche mit den Worten, dass die Temperatur im Abklingbecken des Reaktors drei 15,1 Grad Celsius betragen und damit weit unterhalb des Grenzwerts von 65 Grad gelegen habe.

Es ist der jüngste Zwischenfall in einer Reihe von Pannen seit dem GAU 2011 und der zweite binnen eines Monats. Erst vor wenigen Wochen fiel die Stromversorgung in dem Atomkraftwerk teilweise aus und brachte das Kühlsystem für alle vier Abklingbecken teilweise zum Erliegen. Eine Ratte hatte einen Kurzschluss augelöst.

Derzeit müssen noch immer Hunderttausende Liter Wasser täglich in die drei zerstörten Reaktorblöcke und die vier Abklingbecken gepumpt werden, um die Temperatur niedrig zu halten. Die Räume in den Reaktoren werden gewissermaßen mit Kühlwasser geflutet. Das danach radioaktiv verseuchte, warme Wasser wird dann in große Tanks gepumpt.

Große Sorge bereitet den Fachleuten der Inhalt der Abklingbecken, in denen die gebrauchten, heißen Brennstäbe abkühlen sollen, bevor sie in ein Lager transportiert werden können. Die Becken sind im Vergleich zu den Reaktorblöcken nur wenig von der Umwelt abgeschottet. Das Becken bei Block 4 enthält besonders viele Brennstäbe und liegt nach der Explosion des Reaktorgebäudes unter freiem Himmel. Im schlimmsten Fall könnten radioaktives Material und Strahlung von hier aus direkt in die Umwelt gelangen. Derzeit errichtet Tepco ein Gebäude mit Abklingbecken, in das die Brennelemente aus Becken 4 umgelagert werden sollen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: