Nebenkosten-Streit in Dubais Luxus-Wolkenkratzer:Betreiber will Burj-Khalifa-Bewohnern Aufzüge abstellen

Burj Khalifa Dubai

Das höchste Gebäude der Welt bald ohne Aufzug?Bewohner des Burj Khalifa in Dubai sind alarmiert.

(Foto: REUTERS)

55.000 US-Dollar Jahresmiete für ein Ein-Zimmer-Appartment im höchsten Gebäude der Welt - und dann funktioniert der Aufzug nicht. Dieses Szenario droht den Bewohnern des Luxus-Wolkenkratzers Burj Khalifa in Dubai. Hintergrund ist ein erbitterter Streit um Nebenkosten.

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Da hat man sich im höchsten Gebäude der Welt eingemietet, zahlt für ein Ein-Zimmer-Appartment 55 000 US-Dollar im Jahr. Und dann funktioniert der Aufzug nicht.

Mietern des Luxus-Wolkenkratzers Burj Khalifa im Emirat Dubai könnte genau das passieren. Denn der Betreiber, das Immobilienunternehmen Emaar Properties, hat Bewohnern gedroht, Annehmlichkeiten wie Klimaanlage oder eben den Aufzug zeitweise abzustellen, berichtet der US-Nachrichtensender CNN.

Hintergrund ist ein Streit um die Nebenkosten, die im Burj Khalifa noch einmal ein kleines Vermögen kosten. 25 000 US-Dollar können es schon sein, die für das bereits erwähnte Ein-Zimmer-Appartment berechnet werden. Nicht ganz klar ist, ob Mieter oder Eigentümer diese Kosten übernehmen muss. Es scheint jedoch, als seien die Nebenkosten Sache der Wohnungsbesitzer. Viele von ihnen halten die geforderten Nebenkosten für zu hoch. Das Verweigern der Servicepauschale könnte - zumindest in einigen Fällen - ein Druckmittel auf Emaar sein, die Nebenkosten zu senken, schreibt Gizmodo.

Doch Emaar will sich das nun nicht länger gefallen lassen. Die Firma bestätigte CNN, dass "Erinnerungen" an Bewohner oder Besitzer verschickt worden seien. Einige davon hätten seit 2012 keine Nebenkosten mehr gezahlt. Wie die Zeitung The National aus Abu Dhabi berichtet, lief eine erste Frist von Emaar Ende letzter Woche ab. Einigen säumigen Zahlern wurde daraufhin die Zugangskarte für Fitnessstudio und Wellnessbereich gesperrt. Klimaanlage und Aufzüge laufen aber derzeit noch. Der Betreiber hat offenbar eine Galgenfrist gewährt.

Ärgerlich ist das vor allem für die Mieter, die ihre Miete für ein Jahr im Voraus bezahlt haben, deren Wohnungseigentümer jedoch die Nebenkostenrechnung nicht beglichen haben. The National berichtet von Mietern, die bereits auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind. Die Sorge, ihre Wohnung bald nur noch über das Treppenhaus erreichen zu können, ist offenbar zu groß. In dem 829,8 Meter hohen Gebäude mit 163 Stockwerken befinden sich die Wohnungen zwischen den Etagen 19 und 108. Kein Wunder, dass die zahlungskräftige Bewohnerschaft diese Distanz nicht zu Fuß zurücklegen möchte.

Das Burj Khalifa ist nicht das einzige Immobilienprojekt, das dem Betreiber Emaar Sorgen bereitet. In den vergangenen zwei Jahren gab es laut The National ähnliche Zwischenfälle auch in den Wohnanlagen "Arabian Ranches", "The Lakes", "Springs" und "The Greens". Hier begnügte sich die Betreiberfirma bislang aber mit der sogenannten Name-and-shame-Taktik: An den Eingängen montierte sie Schilder, auf denen die Nebenkosten-Sünder aufgelistet wurden. Außerdem drohte Emaar damit, die Müllabfuhr auszusetzen.

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