Naturspektakel:Hunderttausende verfolgen Sonnenfinsternis

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Von Brasilien bis zur Mongolei bot sich heute hunderttausenden Menschen das seltene Schauspiel einer totalen Sonnenfinsternis. In Deutschland vermaledeite eine dichte Wolkendecke den meisten Beobachtern die Sicht.

Zunächst verdunkelte der Schatten des Mondes die Sonne in Brasilien, gegen Mittag hielt das Spektakel die Menschen in Westafrika in Atem. In der Türkei wurde die Sonnenfinsternis rund eine Stunde später erwartet.

(Foto: N/A)

Eine dichte Wolkendecke machte den meisten Beobachtern in Deutschland einen Strich durch die Rechnung. "Für einen Großteil der Menschen fiel die Teilfinsternis aus", sagte Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Lediglich im Osten Deutschlands hätten Chancen bestanden, zu beobachten, wie die Sonne teilweise vom Mond verdeckt wurde.

Die besten Möglichkeiten, das Naturschauspiel zu sehen, hatten nach Angaben des DWD die Menschen im Berliner Raum, an der Vorpommerschen Küste sowie in Teilen Thüringens, Sachsens und Bayerns. "Ansonsten war es überall in Deutschland stark bewölkt", sagte Ruppert.

In der ghanaischen Hauptstadt Accra brachen die Zuschauer in Jubel aus und applaudierten, als die Sonne sich verdunkelte. Die Gesundheitsbehörden in Ghana und Togo warnten die Bevölkerung in Rundfunk und Fernsehen vor den Gefahren der Sonnenfinsternis. Sie riefen dazu auf, Schutzbrillen zu tragen und baten die Menschen auf dem Land, die keinen Brillen hatten, in ihren Häusern zu bleiben.

Zehntausende Touristen fanden sich an der türkischen Mittelmeerküste ein, um das Naturschauspiel zu verfolgen. In Side bauten die Astronomen der US-Weltraumbehörde NASA ihre Teleskope auf, um die Finsternis live übertragen zu können.

Die totale Sonnenfinsternis begann im Osten Brasiliens. Dann raste der so genannte Kernschatten über den Atlantik und traf in Afrika in Ghana wieder auf festes Land.

Über Nigeria und Niger war der Kurs weiter Richtung Ägypten und Türkei, bevor der Schatten weiter zum Schwarzen Meer, nach Georgien, Russland, Kasachstan und zur Grenze der Mongolei wandern sollte. Die nächste Sonnenfinsternis gibt es am 1. August 2008. Sie wird dann nur in der Arktis, in Sibirien und der Wüste Gobi zu sehen sein.

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