Naturkatastrophe:Mindestens 24 Tote bei Beben in China

Ein Erdbeben mit der Stärke 5,4 erschüttert den Südwesten Chinas - mehrere Menschen werden unter den Trümmern einstürzender Häuser verschüttet.

Einen Tag nach dem Erdbeben in Japan bebt die Erde auch in China: Die Provinz Yunnan nahe der Grenze zu Birma im Südwesten des Landes wurde von einem Erdbeben der Stärke 5,4 erschüttert. Damit ist das Beben deutlich schwächer als das in Japan, hier wurde eine Stärke von 7,2 gemessen.

Naturkatastrophe: Rettungskräfte und Freiwillige suchen unter den Trümmern von Gebäuden nach Überlebenden. Ein Beben der Stärke 5,4 erschütterte die Region Yunnan.

Rettungskräfte und Freiwillige suchen unter den Trümmern von Gebäuden nach Überlebenden. Ein Beben der Stärke 5,4 erschütterte die Region Yunnan.

(Foto: AP)

Die Folgen in China sind dennoch gravierender: Nach Angaben eines örtlichen Behördenvertreters kamen mindestens 24 Menschen ums Leben, mehr als 150 weitere Personen wurden verletzt. Das Staatsfernsehen hatte zuvor von mehr als 200 Verletzten gesprochen.

Das Epizentrum befand sich 2400 Kilometer südwestlich von Peking in einer Tiefe von zehn Kilometern, berichtet die chinesische Erdbebenwarte auf ihrer Homepage. Das Beben ereignete sich kurz vor 13 Uhr Ortszeit (06.00 Uhr MEZ).

Mehr als 1200 Häuser stürzten ein. Bergungstrupps suchten unter den Trümmern angestrengt nach Verschütteten, immer wieder wurden Opfer geborgen. Mehr als 17.000 Häuser wurden beschädigt, einige von ihnen kippten komplett um. 127.000 Menschen seien in sichere Unterkünfte gebracht worden, berichtete das Verwaltungsministerium. Auf den Straßen wurden Menschen notdürftig verarztet. Von dem Beben könnten bis zu 28 Millionen Menschen betroffen sein. Etwa 80 Prozent des Dorfes Lameng, das nahe am Epizentrum liegt, wurden zerstört, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.

Der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete zunächst nur aus der Stadt Shiming. Dort hielten sich laut dem Sender viele Bewohner gerade zur Mittagsruhe zu Hause auf, als die Erde bebte. CCTV zeigte ein eingestürztes vierstöckigen Gebäude, in dem noch ein Mann und ein Mädchen eingeschlossen sein sollen.

Direkt nach dem Beben bemühten sich in Shiming 100 Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten mit drei Baggern zu den Verschütteten vorzudringen. Ein Polizist wird mit den Worten zitiert, die beiden seien in einem Treppenhaus im Erdgeschoss des Gebäudes eingeschlossen. Laut Augenzeugen stürzten auch ein Supermarkt und ein Hotel teilweise ein, unter den Trümmern sollen weitere Menschen verschüttet sein. Das Beben hat zu Stromausfällen in der Region geführt.

Die Zentralregierung schickte neben 1000 zusätzlichen Soldaten zur Unterstützung der Rettungskräfte auch 8000 Zelte, Decken, Kleidung und Hilfsmaterialien ins Erdbebengebiet. Über mögliche Verletzte oder Schäden in Birma gibt es bisher keine Angaben.

Die Region ist zur Zeit seismisch sehr aktiv: Mehr als 1200 Beben mit einer Stärke von weniger als 5,0 sollen sich den letzen zwei Monaten allein in der Provinz Yunnan ereignet haben. Das schwerste Erdbeben im Südwesten Chinas liegt knapp drei Jahre zurück: Im Mai 2008 bebte in der Provinz Sichuan die Erde, 87.000 Menschen wurden getötet oder als vermisst gemeldet.

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