Brandkatastrophe in Chile:Zwölf Tote bei Großbrand in Valparaíso

Valparaíso Brand Flammen Chile

Vorne Valparaíso, hinten Flammenwand.

(Foto: AFP)

Eine Feuerwalze frisst sich durch die chilenische Hafenstadt Valparaíso. Hunderte Häuser sind durch das Feuer zerstört, die Zahl der Toten ist auf zwölf gestiegen. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen. Die Gefahr ist noch nicht gebannt - die Wetterverhältnisse behindern die Löscharbeiten.

Die Zahl der Todesopfer bei der Feuersbrunst in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso ist auf zwölf gestiegen. Das teilte Innenminister Rodrigo Peñailillo am Sonntag mit. Die Flammen zerstörten seinen Angaben zufolge bereits 850 Hektar Land und etwa 2000 Häuser. Etwa 8000 Menschen mussten ihre von den Flammen bedrohten Häuser verlassen. Die chilenische Polizei hatte zuletzt von elf Todesopfern gesprochen, nachdem kurzzeitig sogar von 16 Toten die Rede gewesen war.

Der Brand in Valparaíso war am Samstag im Wald am Stadtrand ausgebrochen. Die Hafenstadt mit ihren Kopfsteinpflaster-Straßen, steilen Zahnradbahnen und bunten Häusern aus dem 19. Jahrhundert gehört seit 2003 zum Weltkulturerbe der Unesco und wird jährlich von Tausenden chilenischen und ausländischen Touristen besucht.

Am Sonntag kämpften etwa 3500 Feuerwehrleute und Polizisten noch immer gegen die Flammen. Die engen Straßen und die hügelige Anlage der Stadt sowie heftiger Wind behinderten die Löscharbeiten, die von sechs Löschflugzeugen und elf Hubschraubern unterstützt wurden.

Präsidentin Michelle Bachelet sprach bei einem Besuch im Katastrophengebiet von einer "schrecklichen Tragödie" und dem "schlimmsten Feuer in der Geschichte von Valparaíso". Bachelet sagte wegen der Feuersbrunst eine für Dienstag geplante Reise nach Argentinien ab.

Ungünstige Wetteraussichten

Die Ursache des Buschfeuers war zunächst nicht bekannt. Das Feuer wurde durch starke Pazifikwinde immer wieder angefacht. Die Arbeit der Feuerwehrleute könnte sich erschweren, denn die Wetterprognose für die Pazifikküste ist ungünstig: Hohe Temperaturen und Wind könnten die Löscharbeiten deutlich erschweren.

In Chiles Landesinnerem kommt es immer wieder zu schweren Bränden, vor allem während der Hitzewellen im Sommer. Vor etwa einem Jahr waren bereits bei einem Großfeuer in Valparaíso mehr als hundert Häuser zerstört worden.

Valparaíso ist eine der größten Hafenstädte Chiles. Sie liegt etwa 120 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Santiago de Chile. Die Kupferausfuhr aus dem Hafen von Valparaiso war nicht beeinträchtigt. Chile ist einer der weltweit wichtigsten Kupferexporteure.

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