Naturkatastrophe:Erdbeben erschüttert Japan

Bei dem schweren Erdbeben der geschätzten Stärke von 6,8 sind mehrere Menschen verletzt worden. Das Seebeben löste zwei kleine Tsunamis aus.

Bei einem Erdbeben der Stärke 7,2 vor der Küste von Nordjapan sind am Dienstag 27 Menschen verletzt worden. Allein beim Einsturz eines Hallenbaddachs in der Provinzhauptsstadt Sendai wurden 14 Menschen verletzt, wie der Fernsehsender NHK berichtete.

Hallenbad, AFP

Beim Einsturz des Hallenbaddachs wurden 14 Menschen verletzt.

(Foto: Foto: AFP)

Das Seebeben löste zwei kleine Tsunamis aus. Die etwa zehn Zentimeter hohen Wellen richteten jedoch keinen Schaden an. Das Zentrum des Erdstoßes lag 20.000 Meter unter dem Meeresboden, etwa 80 Kilometer vor der Küste der Präfektur Miyagi.

Mindestens vier Nachbeben

Dem schweren Erdstoß um 11.46 Uhr Ortszeit (04.46 Uhr MESZ) folgten mindestens vier Nachbeben. Der staatliche Wetterdienst warnte, dass weitere Beben eine Stärke von 6,0 erreichen könnten.

Fernsehbilder zeigten ein eingestürztes Haus am Rand von Tokio und mehrere Erdrutsche in der betroffenen Küstenregion. In der Hauptstadt schwankten die Hochhäuser. Für 17.000 Haushalte brach die Stromversorgung zusammen.

Hochgeschwindigkeitszüge in Nordjapan wurden gestoppt, auch der Flughafen von Tokio stellte vorübergehend seinen Betrieb ein. Das Beben sei so stark gewesen, dass er sich kaum auf den Beinen habe halten können, sagte ein Behördensprechen der Präfektur Miyagi.Das Atomkraftwerk in Onagawa wurde automatisch heruntergefahren. Es soll auf mögliche Schäden untersucht werden.

Japan liegt an der Naht von vier tektonischen Platten und ist häufig von Erdbeben betroffen. Am Dienstag hatte es bereits ein Beben der Stärke 4,9 auf der Insel Hokkaido gegeben. Bei der Erdbebenkatastrophe von 1995 in Kobe verloren 6400 Menschen ihr Leben.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: