Nationalsozialismus:Hitlers Telefon versteigert

Reisetelefon von Adolf Hitler wird versteigert

Das Reisetelefon des ehemaligen deutschen Diktators Adolf Hitler.

(Foto: dpa)

Nach vom NS-Diktator gemalten Bildern wechselte nun auch der als "Waffe der Massenvernichtung" bezeichnete Apparat den Besitzer: In einem US-Auktionshaus brachte er 243 000 Dollar ein.

Welche Klientel es ist, die bei Auktionen Gegenstände aus dem Nachlass von NS-Verbrechern ersteht, kann man ob ihrer Diskretion nur erahnen. Bekannt ist, dass das Nürnberger Auktionshaus Weidler für angeblich von Adolf Hitler gemalte Bilder kürzlich Hunderttausende Euro erzielt hat.

Auch siebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs scheint das Interesse an Memorabilia aus der dunklen Zeit ungebrochen: Bei einem Auktionshaus im US-Bundesstaat Maryland ist das persönliche Reisetelefon von Adolf Hitler versteigert worden.

Das Telefon des Anführers der deutschen Nationalsozialisten und späteren Diktators sei eine "Waffe der Massenvernichtung" gewesen, sagte Bill Panagopulos vom Auktionärshaus Alexander Historical Auctions in Chesapeake City: Die Befehle, die Hitler damit ausgegeben habe, hätten viele Menschen das Leben gekostet.

Zweifel an der Echtheit des roten Telefons, auf dessen Rückseite der Name Adolf Hitler unter einem Reichsadler mit Hakenkreuz eingraviert ist, gibt es offenbar nicht.

Das britische Boulevardblatt Daily Mail weiß zu berichten, dass das Telefon zuletzt dem Enkel eines britischen Brigadiers gehört habe, der es nun veräußere - "in der Hoffnung, dass es zur Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen der Nazis ausgestellt werde". Sein Großvater soll den Apparat aus dem "Führerbunker" in Berlin 1945 von Feldmarschall Bernard Montgomery als Trophäe erhalten haben.

Ein anonymer Käufer ersteigerte das Telefon nun für 243 000 Dollar. Das Startgebot hatte bei 100 000 Dollar (umgerechnet 94 200 Euro) gelegen, erwartet worden aber das Zwei- bis Dreifache. Welche Verwendung der Bieter oder die Bieterin für das Gerät hat, ist nicht bekannt. Das Auktionshaus hatte vor der Versteigerung erklärt, man hoffe, dass das Stück in einem Museum ende.

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