Nachfolge von Kardinal Meisner: Rainer Maria Woelki soll Erzbischof von Köln werden

Rainer Maria Woelki

Soll demnächst das Bistum seiner Geburtsstadt Köln leiten: Rainer Maria Kardinal Woelki

(Foto: dpa)

Der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki steht wohl vor seiner Ernennung zum Erzbischof von Köln - und damit vor seinem Aufstieg zu einem der mächtigsten Männer des deutschen Katholizismus. Woelki gilt als konservativ - und als Vertrauter seines umstrittenen Vorgänger.

  • Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki soll neuer Erzbischof des größten deutschen Bistums werden.
  • Seine Ernennung ist möglicherweise schon am Freitag.
  • Das Kölner Domkapitel schlug dem Papst angeblich andere Kandidaten vor.

Woelki soll künftig größtes deutsches Bistum führen

Der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki soll neuer Erzbischof von Köln werden. Nach Ernennung durch den Papst wird der 57-Jährige die Nachfolge von Erzbischof Joachim Meisner an der Spitze des größten deutschen Bistums antreten, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten.

Woelki hat ostpreußische Wurzeln. Er kam 1956 in Köln zur Welt, leistete seinen Wehrdienst bei der Panzertruppe ab und studierte Theologie - auch an einer Hochschule der ultrakonservativen Laienorganisation Opus Dei.

2003 wurde Woelki Kölner Weihbischof, 2011 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Berlin. Woelki gilt (wie sein Vorgänger Meisner) als entschiedener Verfechter katholischer Lehrmeinungen, allerdings suchte er auch das Gespräch mit Schwulen- und Lesbenverbänden. Der Papst aus Bayern machte Woelki 2012 zum weltweit jüngsten Kardinal.

Ernennung möglicherweise schon am Freitag

Die Bekanntgabe der Ernennung Woelkis zum Kölner Oberhirten könnte bereits am Freitagmittag in Rom erfolgen. Papst Franziskus hatte im Februar das Rücktrittsgesuch aus Altersgründen von Kardinal Meisner angenommen, der Woelki früh gefördert hat und als dessen Vertrauter er gilt.

Kölner Domkapitel wollte wohl andere Kandidaten

Die Personalie scheint heikel zu sein - denn einige Kölner Kirchenleute wollten angeblich Woelki nicht. Die Nachrichtenagentur epd will erfahren haben, dass das Domkapitel Woelki nicht vorgeschlagen habe.

Das geistliche Gremium schickte dem Papst eine Liste mit drei Namen, aus der dem das Kirchenoberhaupt üblicherweise einen auswählt. Im Falle Woelkis soll sich Franziskus offenbar gegen die präsentierten Kandidaten und für den konservativen Woelki entschieden haben.

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