132 Tage saß Jörg Kachelmann in Mannheim in Untersuchungshaft, unter anderem wegen des Verdachts der Vergewaltigung. Am Ende wurde er in einem aufsehenerregenden Prozess freigesprochen. Doch seinen Job als ARD-Wettermoderator verlor der Schweizer Meteorologe, sein öffentliches Ansehen ist bis heute angeschlagen. Nun hat der 53-Jährige Schadenersatzklage gegen das vermeintliche Opfer, eine frühere Geliebte, eingereicht.
Ein Sprecher des Frankfurter Landgerichts und der Anwalt der Ex-Freundin bestätigen einen entsprechenden Bericht der Illustrierten Bunte. Die Radiomoderatorin hat demzufolge über ihren Rechtsbeistand beantragen lassen, die Klage abzuweisen.
Kachelmann verlangt 13.352,69 Euro von der Frau, wie der Gerichtssprecher sagte. Nach Informationen der Bunten musste er diese Summe für Sachverständigen-Gutachten ausgeben. Die mündliche Verhandlung ist für den 31. Oktober (9:30 Uhr) anberaumt.
"Begründete Zweifel" an der Schuld Kachelmanns
Das Landgericht Mannheim hatte den Wettermoderator am 31. Mai 2011 vom Vorwurf der schweren Vergewaltigung und gefährlichen Körperverletzung freigesprochen. Das Gericht hatte "begründete Zweifel" an der Schuld Kachelmanns - es gelte der Grundsatz: im Zweifel für den Angeklagten. Der Freispruch ist rechtskräftig.
Kachelmann war im März 2010 bei der Rückkehr aus Kanada auf dem Frankfurter Flughafen festgenommen worden, nachdem seine Ex-Freundin ihn der Vergewaltigung bezichtigt hatte. Er hat die Tatvorwürfe stets bestritten.
Der frühere ARD-Meteorologe moderiert heute wieder für Schweizer Medien sowie im Internet Wettervorhersagen.