Nach Giraffe Marius:Kopenhagener Zoo tötet vier Löwen

Den Löwen zum Fraß vorgeworfen: Giraffenkalb Marius lebte nur anderthalb Jahre. (Foto: dpa)

Mit der Tötung des Giraffenjungen Marius zog der Kopenhagener Zoo den Zorn zahlloser Tierfreunde weltweit auf sich. Jetzt haben Mitarbeiter des Tierparks vier Löwen getötet, darunter auch zwei Junge - um Platz zu machen für die nächste Generation.

Die Empörung war gewaltig, als Mitarbeiter des Kopenhagener Zoos im Februar die anderthalb Jahre alte Giraffe Marius töteten und vor Zuschauern sezierten. Der dänische Tierpark wehrte sich vehement gegen die Kritik, begründete den Vorgang mit dem Artenschutz. Und ließ sich von den Protesten nun auch nicht davon abhalten, in anderen Gehegen ähnlich zu verfahren: Am Montag haben Mitarbeiter des Zoos vier Löwen getötet.

Die vier Tiere starben, um Platz für eine neue Generation zu machen, teilte der Zoo am Dienstag mit. "Der Generationswechsel war schon lange geplant, weil die beiden Zuchtlöwen des Zoos sehr alt waren." Mit den zwei alten Löwen starben auch ihre beiden Jungen. Sie wären dem Zoo zufolge allein nicht zurechtgekommen.

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Von Felicitas Kock

Der Zoo habe erfolglos versucht, ein neues Zuhause für die Tiere zu finden, zitiert der Guardian einen Sprecher. In den kommenden Tagen soll der neue männliche Löwe des Zoos auf die beiden weiblichen Löwinnen treffen, die bereits das geschlechtsreife Alter erreicht haben.

Zoodirektor Steffen Stræde sagte dem Guardian, der Kopenhagener Tierpark sei weltweit anerkannt für seine Arbeit mit den Löwen und er sei stolz, dass der eigene Nachwuchs aus dem Zoo ein neues Rudel bilden werde.

Die Überreste des Giraffenjungen Marius hatte der Zoo übrigens an seine Raubtiere verfüttert - auch an die Löwen.

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