Rettungseinsatz muss erneut unterbrochen werden
Die Furcht vor einem erneuten Ausbruch des Vulkans Ontake in Japan hat die Suche nach weiteren Leichen an den Hängen des Berges vorerst beendet. Die Erschütterungen an dem 3067 Meter hohen Berg hätten seit dem frühen Dienstagmorgen stetig zugenommen, sagte ein Vertreter der nationalen meteorologischen Behörde. Nach Angaben der Präfektur Nagano werden am Dienstag deshalb keine Rettungskräfte und auch keine Suchhubschrauber losgeschickt.
Neben der akuten Explosionsgefahr ist die hohe Konzentration giftiger Schwefelgase in der Luft ein Hindernis für die Bergungsarbeiten. Bereits in den vergangenen Tagen mussten die Bergungseinsätze wiederholt unterbrochen werden.
Zahl der Toten steigt auf mindestens 36
Bisher haben die Einsatzkräfte zwölf Leichen mit Helikoptern vom Gipfel des Ontake geholt. Mindestens 24 weitere Opfer liegen noch immer leblos auf dem von Aschemassen bedeckten Vulkan.
Die endgültige Zahl der Todesopfer steht noch nicht fest. Mehrere Wanderer gelten weiterhin als vermisst, darunter ein elfjähriges Mädchen. 60 Menschen wurden den Behörden zufolge bei dem Vulkanausbruch verletzt.
Ausbruch ohne Ankündigung
Der Ontake war am Samstagmittag völlig unerwartet ausgebrochen. Hunderte Wanderer, die von seinem Gipfel aus die spektakuläre Aussicht zum Herbstanfang genießen wollten, wurden von einem plötzlichen Asche- und Steinregen überrascht. Die meisten konnten sich gerade noch in die umliegenden Schutzhütten retten oder ins Tal hinabsteigen.
Der Ontake liegt etwa 200 Kilometer westlich von Tokio auf der japanischen Hauptinsel Honshu und gehört zu den mehr als 100 aktiven Vulkanen des Landes. Der letzte große Ausbruch des Ontake liegt bereits 35 Jahre zurück, damals spuckte er mehr als 200.000 Tonnen Asche aus.