Mysteriöse Morde:"Der Fall sprengt alles Dagewesene"

Die Tat gibt Rätsel auf: Drei tote Georgier und ein V-Mann als Verdächtiger. Nun wird der Fall noch mysteriöser: Denn es gibt eine Verbindung zum Polizistenmord in Heilbronn.

Niemand weiß, wer sie ist und wie sie aussieht: Die mutmaßliche Polizistenmörderin von Heilbronn, die wegen mehrerer Verbrechen seit mindestens 15 Jahren gesucht wird, ist möglicherweise auch in den Mord an drei Georgiern im Raum Heppenheim verstrickt.

ermorderte Polizistin

Polizisten trauern um ihre in Heilbronn getötete Kollegin. In dem Fall gibt es möglicherweise eine neue Spur.

(Foto: Foto: dpa)

Zwischen beiden Fällen gibt es eine noch mysteriöse Verbindung. Im Fahrzeug eines Verdächtigen im Fall der ermordeten Georgier - einem V-Mann des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamtes - wurde eine genetische Spur der gesuchten Frau entdeckt, wie die Heilbronner Polizei am Donnerstag mitteilte. "Der Fall sprengt alles Dagewesene", sagte der Polizeisprecher.

Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen beiden Fällen besteht jedoch nach Auffassung des LKA in Rheinland-Pfalz nicht. Die Spur sei mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem früheren Zeitpunkt in das Fahrzeug des V-Mannes gelangt. Bei welcher Gelegenheit dies geschehen sein könnte, wird noch ermittelt.

Am 25. April 2007 hatten Unbekannte in Heilbronn auf zwei Polizisten geschossen. Eine 22-jährige Beamtin starb, ihr inzwischen 25 Jahre alter Kollege wurde schwer verletzt, ist aber mittlerweile wieder im Dienst. Bei den Ermittlungen wurde eine DNA-Spur der unbekannten Frau am Dienstfahrzeug der Beamten gefunden. Dieselbe DNA-Spur wurde in den vergangenen Jahren an zahlreichen weiteren Tatorten im In- und Ausland gesichert, neben Baden-Württemberg auch in Rheinland-Pfalz, Österreich und Frankreich.

Im Februar waren die Leichen von drei vermissten Georgiern im Altrhein bei Mannheim entdeckt worden. Zwei der Männer waren erschossen worden, der Dritte wurde erstickt. Die Georgier waren für Autogeschäfte nach Deutschland gekommen. In Ludwigshafen stiegen sie dann in den Wagen des V-Mannes, der sein Geld im Autohandel verdiente. Der V-Mann soll den Georgiern die Vermittlung eines Gebrauchtwagens angeboten haben. Nach Angaben der Oberstaatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal, Gisa Thermann, hatte das rheinland-pfälzische LKA den Wagen 2007 gekauft und dem V-Mann zur Verfügung gestellt. Verdächtigt wurden sowohl der V-Mann als auch ein Islamist. Sie sitzen in Untersuchungshaft.

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