Moskau:32 Tote bei Brand in Studentenwohnheim

Bei den Todesopfern handelt es sich vor allem um Studenten aus China, Bangladesch, Vietnam und mehreren afrikanischen Ländern. Die Brandursache ist noch nicht geklärt, Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen.

Eine Brandkatastrophe in einem Moskauer Studentenwohnheim hat am Montag mindestens 32 Bewohnern das Leben gekostet. 78 Studenten wurden verletzt, wie das Ministerium für Katastrophenfälle mitteilte.

Drei der fünf Stockwerke des Gebäudes in der Patrice-Lumumba-Hochschule für Völkerfreundschaft standen am frühen Morgen in Flammen, wie eine Sprecherin der Feuerwehr mitteilte. Die Feuerwehr brachte zahlreiche Bewohner über Leitern in Sicherheit.

Andere versuchten, sich mit einem Sprung aus dem Fenster vor Rauch und Flammen zu retten und zogen sich dabei teilweise schwere Verletzungen zu. Nach etwa drei Stunden konnte das Feuer gegen 5.30 Uhr (Ortszeit)gelöscht werden.

Die Polizei wollte nicht ausschließen, dass es sich um Brandstifung handelte. Nach Informationen des Radiosender Moskauer Echo hielten es die Ermittler aber für wahrscheinlicher, dass ein Gaskocher im Zimmer dreier nigerianischer Studenten den Brand ausgelöst hat.

Die nach einem kongolesischen Revolutionär benannte Universität im Südwesten der russischen Hauptstadt wurde 1960 vom sowjetischen Staatschef Nikita Chruschtschow gegründet. Nach der Auflösung der Sowjetunion verlor die Hochschule ihre frühere Bedeutung als Vorzeige-Universität für Studenten aus der Dritten Welt. Die meisten Gebäude müssten renoviert werden, doch fehlt es bisher an den dafür benötigten Mitteln.

(sueddeutsche.de/AP)

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