Mordprozess in Hagen:Fataler Internet-Chat

Über das Internet soll ein junger Bekannter erfahren haben, dass die 15-jährige Nadine allein zu Hause ist. Dann fuhr der nun Angeklagte offenbar zu dem Mädchen - und brachte es um.

Vor dem Landgericht in Hagen beginnt der Prozess um den Mord an der 15 Jahre alten Nadine aus Wetter an der Ruhr.

Ein Herz aus Teelichtern haben am Mitschüler der ermordeten Nadine in ihrer Schule in Wetter ausgelegt

Ein Herz aus Teelichtern haben am Mitschüler der ermordeten Nadine in ihrer Schule in Wetter ausgelegt

(Foto: Foto: dpa)

Ein 20-jähriger Bekannter soll das Mädchen in der Nacht zum 20. August vergangenen Jahres in ihrem Elternhaus mehrfach auf den Kopf geschlagen und dann mit mindestens zwölf Messerstichen getötet haben.

Bei dem jungen Mann handelt es sich um einen ehemaligen Mitschüler der Schwester der Getöteten. Die Anklage lautet auf Mord und gefährliche Körperverletzung.

Über das Internet soll der damals 19-Jährige erfahren haben, dass das Mädchen zur Tatzeit alleine zu Hause war.

Als Frau ausgegeben

Er hatte sich laut Ermittlungsstand der Polizei mehrfach unter Frauennamen wie "Summerbabe" mit Nadine und anderen Mädchen im Netz unterhalten.

Der Prozess findet vor der 1. Großen Jugendkammer des Landgerichts Hagen statt. Sollte der 20-Jährige nach Jugendstrafrecht verurteilt werden, drohen ihm laut einem Gerichtssprecher bis zu zehn Jahre Haft. Andernfalls könnte die Kammer auf eine lebenslange Haftstrafe entscheiden.

Angesetzt sind 21 Verhandlungstage, das Urteil wird für Ende Mai erwartet.

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