Im Freiburger Mordprozess gegen den Flüchtling Hussein K. hat der psychiatrische Gutachter vor einer hohen Wiederholungsgefahr gewarnt. Der Angeklagte habe eine große und anhaltende Gewaltbereitschaft, Interesse an aggressiven Sexualpraktiken sowie eine frauenfeindliche Einstellung, sagte der Sachverständige Hartmut Pleines vor Gericht. Zudem zeige er keine Reue und kein Mitgefühl dem Leid anderer Menschen gegenüber.
Pleines fordert deswegen, ebenso wie die Staatsanwaltschaft, eine Sicherungsverwahrung für den Angeklagten. Zudem hält er Hussein K. für voll schuldfähig. Es habe sich um eine zielgerichtete und durchdachte Tat gehandelt. Damit widerspricht er der Aussage des Angeklagten. Der hat gestanden, im Oktober 2016 eine 19-jährige Studentin bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und vergewaltigt zu haben. Die Frau ertrank im Fluss Dreisam. Gezielte Tötungsabsichten bestreitet er allerdings. Er sei betrunken gewesen und habe im Affekt gehandelt.
Ob die Höchststrafe in diesem Mordprozess ausgesprochen werden kann, hängt auch davon ab, ob das Gericht Hussein K. nach Erwachsenenstrafrecht verurteilen wird. Als der Angeklagte 2015 nach Deutschland kam, hatte er ursprünglich behauptet, er sei 17 Jahre alt. Behörden erkannten ihn als minderjährigen unbegleiteten Flüchtling an. Vor Gericht gab Hussein K. zu, gelogen zu haben. Zwei Gutachten schätzten ihn auf ein Alter zwischen 22 und 25 Jahren, sein Vater erklärte, Hussein K. sei 33 Jahre alt.
In Griechenland war Hussein K. im Jahr 2013 bereits wegen versuchten Mordes an einer 20-Jährigen zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er war jedoch gegen Auflagen frühzeitig freigekommen. Ein Urteil soll am 22. März fallen.
