Mordanklage:Perfide Masche mit der Asche

Zwei Bestatter stehen in Nürnberg vor Gericht, weil sie einen Konkurrenten umgebracht und unter falschem Namen eingeäschert haben sollen.

Im Kriminalroman scheitert der perfekte Mord häufig an der Beseitigung des Corpus Delicti. Zwei mutmaßliche Mörder in Nürnberg waren sich dagegen sicher, keine Spuren zu hinterlassen - zumal sie vom Fach sind: Die Bestatter sollen einen Ex-Konkurrenten getötet und unter falschem Namen eingeäschert haben.

Krematorium, dpa

Die beiden angeklagten Bestatter sollen ihr Opfer im eigenen Krematorium entsorgt haben.

(Foto: Foto: dpa)

Obwohl vom Opfer am Ende nicht einmal die Asche übrig blieb, kamen die Ermittler den Bestattern auf die Schliche. Vom kommenden Dienstag an wird den Männern vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth der Prozess gemacht. Einer der beiden hat den Mord bereits gestanden.

Aus Habgier sollen die 53 und 54 Jahre alten Angeklagten einen 43-Jährigen im April 2007 mit einem Kantholz erschlagen und anschließend verbrannt haben. Die Asche entsorgten die Männer dann laut Staatsanwaltschaft in einem Fluss.

Der Ältere der beiden Angeklagten hat die Tat bereits eingeräumt, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Hintergrund des Mordkomplotts sollen Streitigkeiten über noch ausstehende Zahlungen gewesen sein. Die Frau eines der beiden Angeklagten hatte demnach im Januar 2005 das Bestattungsunternehmen des späteren Opfers übernommen. Dieser soll allerdings auf eine finanzielle Nachforderung in sechsstelliger Höhe gepocht haben. Als bei einem klärenden Gespräch in Erlangen keine Einigung zustande kam, soll der 53-Jährige seinem 54-jährigen Komplizen dann ein Zeichen gegeben haben, den Geschäftspartner noch im Besprechungsraum von hinten zu erschlagen.

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