Mineralwasser im Test:Spuren von Arsen und Uran

Bei Hitze soll man viel trinken - doch nicht alle Mineralwässer sind gleich gut. In einem Testbericht fallen ausgerechnet sehr prominente Hersteller durch.

Die gute Nachricht zuerst: Über zwei Drittel der von der Zeitschrift Öko-Test bewerteten Mineralwässer seien "rundum empfehlenswerte Durstlöscher".

Mineralwasser im Test: Streit ums Wasser: Öko-Test und Adelholzener sind verschiedener Meinung.

Streit ums Wasser: Öko-Test und Adelholzener sind verschiedener Meinung.

(Foto: Foto: ddp)

Trotzdem fiel der Test schlechter als noch im Jahr 2003 aus: "Belastungen mit Schwermetallen wie Arsen und Uran sind der Grund für sechs mittelmäßige und eine mangelhafte Note", schreibt die Autorin des Artikels. Der gesetzliche Höchstwert wurde aber von keinem Produkt überschritten.

Mehr als die Hälfte des zulässigen Höchstwertes an Arsen wiesen unter anderem die Marken "Altmühltaler Classic" und "Nürburg Quelle" auf.

Hersteller: Spuren von Schwermetall sind natürlich

Bedrohlicher erscheint der festgestellte Wert für Uran in einigen Produkten. "Extaler Mineralquell", "Thüringer Waldquell" sowie "Source Perrier" und "San Pellegrino" überschreiten laut Öko-Test den vom Bundesverbraucherminsterium geplanten Höchstwert.

Einen besonderen Augenmerk lenken die Gutachter von Öko-Test auf das "Adelholzener Mineralwasser". Laut Hersteller soll die Marke zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein, weil sie einen niedrigeren Grenzwert von 5 Mikrogramm pro Liter nicht überschreitet.

Das Wasser enthalte aber über die Hälfte der Höchstwerte für beide Schwermetalle, so die Analyse. "Adelholzener Mineralwasser" bekam daher die Note "mangelhaft".

Gleiches Wasser, bessere Note?

Das Unternehmen wehrt ab und verweist auf das natürliche Vorkommen der Schwermetalle in Boden und Gestein hin. Beide Stoffe seien in nahezu allen Lebensmitteln enthalten, so Adelholzener. Naturbedingt könnten auch Wässer Spuren von Arsen und Uran enthalten.

"Die Zeitschrift Öko-Test hat in ihrem Testverfahren nicht nachvollziehbare Grenzwerte für Arsen und Uran festgelegt", klagt Adelholzener.

Zudem habe Öko-Test bereits für das "Jahrbuch Kleinkinder" vom Januar 2006 den Urangehalt im "Adelholzener Mineralwasser" gemessen und für das Produkt die Gesamtnote "befriedigend" vergeben.

Die Experten streiten, dem Laien zeigt der Öko-Test-Bericht zumindest, dass Leitungswasser mitunter "sogar höhere Mineralstoffanteile als Mineralwasser" enthält. Gerade in den beliebten stillen Wässern fand Öko-Test oft nur sehr wenig Mineralstoffe.

Erfreulich: Kein einziges Mineralwasser enthielt erhöhte Werte der bedenklichen Inhaltsstoffen wie Nitrat, Nitrit und Fluorid.

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