Millionen Euro Lösegeld:Entführter Reeder ist wieder frei

Eine Woche nach seiner Entführung ist der griechische Reeder Periklis Panagopoulos frei und wohlauf - gegen eine Lösegeldzahlung in zweistelliger Millionenhöhe.

Nach acht Tagen haben die Entführer den griechische Reeder Periklis Panagopoulos freigelassen. Nach griechischen Medienangabenzahlte die Familie des erfolgreichen Unternehmers 30 Millionen Euro Lösegeld. Der 74-Jährige sei offensichtlich von seinen Entführern nicht misshandelt worden.

Millionen Euro Lösegeld: Der griechische Reeder Periklis Panagopoulos: bereits das vierte spektakuläre Entführungsopfer in Griechenland innerhalb von sieben Monaten.

Der griechische Reeder Periklis Panagopoulos: bereits das vierte spektakuläre Entführungsopfer in Griechenland innerhalb von sieben Monaten.

(Foto: Foto: AFP)

Die Kidnapper ließen ihr Opfer in einer einsamen Gegend etwa zwanzig Kilometer östlich von Athen frei. Erschöpft habe Panagopoulos dann eine bewohnte Region erreicht, wo er von einem Streifenwagen der Polizei entdeckt wurde, berichtete das Staatsfernsehen weiter. Von den Entführern, die den Reeder am 12. Januar verschleppt hatten, fehlt jede Spur.

Nach einem Bericht des Staatsfernsehens hatten die Ehefrau und ein Fahrer von Panagopoulos das Lösegeld in einer einsamen Region nahe der Kleinstadt Theben etwa 90 Kilometer nördlich von Athen deponiert. Der Reeder sei mehrere Stunden lang im Kofferraum eines Wagens hin und her gefahren worden, berichtet der griechische Runfunk.

Nachdem sich die Kidnapper vergewissert hatten, dass das Geld übergeben wurde, ließen sie ihn frei. Auf Wunsch der Familie hatte sich die Polizei nicht eingeschaltet.

Der Reeder verbrachte die Nacht zum Dienstag in seinem Haus im vornehmen Athener Vorort Kavouri. Sein Arzt erklärte, der 74-Jährige müsse nicht ins Krankenhaus gebracht werden.

Der Reeder leidet unter Diabetes. Seine Entführer hätten dafür gesorgt, dass er seine Medikamente einnimmt, meldete das Staatsradio unter Berufung auf die Familie. Panagopoulos war zusammen mit seinem Fahrer von drei Tätern verschleppt worden. Der Fahrer wurde später in der Nähe des Athener Flughafens freigelassen. Er alarmierte die Polizei.

Panagopoulos gilt als einer der erfolgreichsten griechischen Reeder. Die von ihm gegründete Küstenschifffahrtsreederei Superfast Ferries verkaufte er vor wenigen Monaten für eine Summe von etwa 280 Millionen Euro.

Es war die vierte spektakuläre Entführung innerhalb von sieben Monaten in Griechenland. Anfang Dezember 2008 war ein Herzchirurg verschleppt worden. Von ihm fehlt noch immer jede Spur. Ende Oktober war ein Autohändler entführt und wenige Tage nach der Zahlung eines Lösegeldes in unbekannter Höhe wieder freigelassen worden.

Im Juni hatten vier Männer den Präsidenten der Industriekammer der Hafenstadt Thessaloniki, Giorgos Mylonas, entführt. Seine Familie zahlte Lösegeld in zweistelliger Millionenhöhe. Die griechische Polizei konnte die Kidnapper des Industriellen im September und die des Autohändlers Anfang des neuen Jahres festnehmen.

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