Michael Jackson:Rätselraten um Testament beendet

Überraschung in Michael Jacksons Testament: Die Vormundschaft für die Kinder soll Diana Ross übernehmen - falls seine Mutter das Sorgerecht nicht ausüben kann.

Das Rätselraten um den letzten Willen von Michael Jackson hat ein Ende: In seinem am Mittwoch verlesenen Testament hat der verstorbene Popstar das Sorgerecht für seine drei Kinder an seine Mutter und im Falle von deren Tod an die Sängerin Diana Ross übertragen; seinen Vater Joe und seine Ex-Frau Deborah Rowe bedachte er nicht.

Michael Jackson: Das Rätselraten um den letzten Willen von Michael Jackson hat ein Ende.

Das Rätselraten um den letzten Willen von Michael Jackson hat ein Ende.

(Foto: Foto: AP)

In dem vor sieben Jahren aufgesetzten Dokument bestimmt Jackson, dass seine Mutter Katherine im Falle seines Todes das Sorgerecht für die drei Kinder erhält und deren Besitz treuhänderisch verwalten soll.

"Für den Fall, dass Katherine Jackson vor mir sterben sollte oder unfähig oder unwillig ist, das Sorgerecht auszuüben, benenne ich Diana Ross", heißt es in dem Testament, das der Nachrichtenagentur AFP in Kopie vorliegt. Mit der US-Souldiva verband den 50-Jährigen eine langjährige Freundschaft. Ross war wie die Jackson Five, die Soulband der Jackson-Familie, beim Plattenlabel Motown unter Vertrag.

Ausdrücklich bestimmt Jackson in dem fünf Seiten langen Testament, dass seine Ex-Frau Debbie Rowe, die Mutter von zweien seiner drei Kinder, nicht berücksichtigt wird. "Ich habe absichtlich keine Vorsorge für Deborah Jean Rowe Jackson vorgesehen", heißt es in dem Vermächtnis. Sein Vater Joe wird darin nicht ausdrücklich erwähnt. Laut Wall Street Journal wurde er von seinem Sohn enterbt.

In seinem letzten Willen verfügte der Popstar zudem, dass sein Vermögen in eine Stiftung namens Michael Jackson Family Trust fließen soll. Zur Zusammensetzung des Fonds und seinen Verwaltern macht das Testament aber keine Angaben. Ein Gericht in Los Angeles setzte für den 6. Juli eine Anhörung zu dem Testament an.

In der Villa des Sängers fanden Ermittler das starke Narkose-Medikament Propofol, wie die Internetseite TMZ.com berichtete. Das Narkotikum sei "extrem stark und gefährlich" und deshalb nur für Mediziner erhältlich, hieß es in dem Bericht weiter.

Propofol könne bei falscher Einnahme zu Herzstillstand führen. Eine frühere Krankenschwester Jacksons sagte dem Sender CNN, der Popstar habe sie in den letzten Monaten seines Lebens um Propofol gebeten. Das habe sie aber abgelehnt, sagte Cherilyn Lee.

Keine Trauerfeier auf Neverland Ranch

Unterdessen wurde bekannt, dass es wohl keine Trauerfeier für Michael Jackson auf dessen Neverland Ranch geben wird. Dies teilte die Familie des Popstars am Mittwoch durch einen Sprecher mit. "Entgegen früheren Medienberichten, gibt die Jackson-Familie offiziell bekannt, dass es keine öffentliche oder private Aufbahrung in Neverland geben wird", zitierte der Internetdienst tmz.com aus der Mitteilung. Pläne für eine öffentliche Trauerzeremonie würden in Kürze bekannt gegeben, hieß es weiter.

In den vergangenen Tagen hatten US-Medien berichtet, dass Jacksons Leiche an diesem Donnerstag mit einem Konvoi von 30 Wagen von Los Angeles nach Neverland gebracht werde. Am Freitag sollten dann Fans aus aller Welt Gelegenheit haben, vom "King of Pop" Abschied zu nehmen. Für den Sonntag sei eine Trauerfeier im Kreis der Familie geplant, hieß es zunächst.

Das Neverland-Anwesen liegt rund 200 Kilometer nördlich von Los Angeles im Bezirk Santa Barbara. Seit Mittwoch liefen dort die Vorbereitungen für den erwarteten Abschied von Jackson auf Hochtouren. Dutzende riesige TV-Übertragungswagen und viele Schaulustige warteten bereits in dem ländlichen Gelände rund um das Anwesen, berichtete der US-Nachrichtensender CNN.

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