Mexiko:Verzweifelte Suche

Nach Erdbeben in Mexiko

Die Rettungskräfte verlassen sich bei der Suche nach Verschütteten auf die empfindliche Nase des Hundes. Ihre eigenen Nasen und Münder dagegen schützen sie gegen Gestank und Staub.

(Foto: Agustin Salinas/dpa)

Das Land meldet nach dem Erdbeben mehr als 250 Tote. 115 Menschen sollen allein in Mexiko-Stadt unter Trümmern begraben worden sein. Die Suche nach Überlebenden läuft.

Nach dem schweren Erdbeben in Mexiko steigt die Zahl der Opfer. Der mexikanische TV-Sender Televisa berichtet von mehr als 250 Toten. 115 Menschen sollen allein in Mexiko-Stadt unter Trümmern begraben worden sein. Hier stürzten knapp 50 Gebäude ein. Zehntausende Freiwillige beteiligten sich an den Bergungsarbeiten.

Vor allem die Schule "Enrique Rébsamen" im Süden von Mexiko-Stadt ist zu einem Symbol für die Katastrophe geworden. Mehr als 21 Schüler starben hier. Dennoch arbeiten die Helfer noch immer fieberhaft, um unter anderem ein 12-jähriges Mädchen, das dort vermutet wird, noch lebend zu bergen. Auch die Bundesstaaten Morelos und Puebla waren besonders betroffen. In der Stadt Atzala stürzte eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert ein. Unter den elf Toten, die von Dachtrümmern erschlagen wurden, ist auch ein Mädchen, das gerade getauft werden sollte.

Für 14 Millionen Schüler in Mexiko fällt jetzt vorerst der Unterricht aus. Die Schulgebäude werden auf mögliche Schäden hin untersucht. Die Katastrophe hatte sich genau am Jahrestag des verheerenden Erdbebens vom 19. September 1985 ereignet. Damals waren etwa 10 000 Menschen gestorben. Das aktuelle Beben hatte eine Stärke von 7,1, das Zentrum lag etwa 130 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt bei Axochiapan.

Mexiko ist eines der erdbebengefährdetsten Länder der Welt. Viele der nun in der Hauptstadt beschädigten oder eingestürzten Gebäude wurden noch vor dem Erdbeben 1985 gebaut und entsprachen nicht den später eingeführten strengeren Baunormen. In der Gegend kommt es immer wieder zu starken tektonischen Verschiebungen. Ein erneutes Beben am Feuerring erschütterte in der Nacht zu Donnerstag die Küste Chiles. 600 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago de Chile verzeichnete das chilenische Katastrophenschutzministerium eine Stärke von 4,9 - jedoch wurden weder Opfer noch größere Schäden gemeldet.

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