Gerüchte hatte es schon kurz nach der Tat in der Nacht zum Montag gegeben, jetzt bestätigt die Staatsanwaltschaft: Unter den 15 Personen, die aus einem Restaurant im mexikanischen Puerto Vallarta entführt worden sind, befindet sich auch ein Sohn des inhaftierten Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán.
El Chapo ist Chef des Sinaloa-Kartells, wurde nach einem spektakulären Gefängnisausbruch im Januar erneut verhaftet und wartet derzeit in einem mexikanischen Gefängnis auf die Auslieferung in die USA. Sein Sohn Jesús Alfredo Guzmán Salazar besetzt genau wie dessen Bruder Ivan Archivaldo Guzmán Salazar eine Schlüsselposition im Sinaloa-Kartell. In den USA liegt gegen ihn eine Anklage wegen Drogenhandels vor.
In der Nacht zum Montag hatten Unbekannte das Nobel-Restaurant "La Leche" in Puerto Vallarta an der Pazifikküste gestürmt und 15 Menschen entführt. Die Frauen wurden später freigelassen, die sechs Männer verschleppt.
In den zurückgelassenen Autos fanden die Ermittler Hinweise auf die Identität der Entführten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich allesamt um Mitglieder des Sinaloa-Kartells. Die Tat stehe im Zusammenhang mit Verteilungskämpfen in der Unterwelt.
Die Täter gehören wohl zum Kartell Jalisco Nueva Generación, sagte der Chefermittler. Die Gruppe und das Sinaloa-Kartell waren einst verbündet, zuletzt mehrten sich jedoch Hinweise auf einen Bruch der Allianz. Die Nueva Generación hat ihren Einfluss gerade im Bundesstaat Jalisco, in dem es nun auch zu der Entführung kam, zuletzt erheblich ausgebaut und gehört mittlerweile zu den mächtigsten Verbrecherbanden des Landes.