Mexiko:Leiche von entführter Bürgermeisterin gefunden

Entführt, gefoltert und unter Wahlplakaten begraben: Die Bürgermeisterin der mexikanischen Stadt Tlacojalpan ist ermordet worden. In den vergangenen Jahren wurden schon mehr als 20 Bürgermeister in Mexiko Opfer von Verbrechen - vermutlich weil sie sich den Drogenkartellen entgegenstellten.

Wenige Tage vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Mexiko ist eine entführte Bürgermeisterin aus dem Bundesstaat Veracruz tot aufgefunden worden. Die mit Wahlplakaten bedeckte Leiche der Frau sei an einer Straße im benachbarten Bundesstaat Oaxaca entdeckt worden, teilten die Justizbehörden in Veracruz mit. Der Körper der Toten weise Zeichen "extremer Gewalt" auf.

Marisol Mora Cuevas war am Sonntag aus ihrem Haus in der 5000-Einwohner-Gemeinde Tlacojalpan entführt worden. Sie war Bürgermeisterin der Stadt in dem Staat am Golf von Mexiko. Vor der Entführung hatte sie sich mit der Präsidentschaftskandidatin der regierenden konservativen Partei der Nationalen Aktion (PAN), Josefina Vázquez Mota, getroffen.

Seit 2010 wurden 21 Bürgermeister in Mexiko ermordet. Die Behörden gehen davon aus, dass sie wegen ihrer Weigerung, mit Drogenbanden zusammenzuarbeiten, Opfer der Verbrechen wurden.

Der scheidende Staatschef Felipe Calderón von der PAN hatte 2006 einen Militäreinsatz gegen die mächtigen Drogenbanden begonnen. Seither starben mehr als 50.000 Menschen. Der Bundesstaat Veracruz im Osten des Landes ist am stärksten von der Gewalt betroffen.

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