Matratzenprotest:Deutscher Student klagt

Eine Uni ließ eine angeblich vergewaltigte Studentin ihre Matratze mitbringen. Jetzt klagt der Beschuldigte.

Der deutsche Student Paul Nungeßer, der an der Columbia University in New York der Vergewaltigung verdächtigt worden war, verklagt nun die Universität. Der 23-Jährige wirft der Hochschule vor, ihn im vergangenen Herbst nicht vor den Beschuldigungen des angeblichen Opfers - einer Kommilitonin - geschützt zu haben. Die Kunststudentin hatte immer wieder eine blaue Matratze über den Campus getragen, um auf das aufmerksam zu machen, was ihr 2012 auf einer ähnlichen Matratze widerfahren sein soll.

Nungeßer sei so "Opfer der Belästigung durch eine andere Studentin" geworden, heißt es in seiner Klage, die der SZ vorliegt. Die Folgen für ihn seien "vernichtend und dauerhaft". Die Columbia University habe von der Belästigung "von Anfang an gewusst" und hätte die Verpflichtung gehabt, Nungeßer zu "schützen". Stattdessen habe die Universität der Studentin etwa erlaubt, die Matratze mit in Unterrichtsräume und in die Bibliothek zu bringen. Die Protestaktion der jungen Frau hatte große Aufmerksamkeit und viele Unterstützer erlangt. Nungeßer stritt den Vorwurf der Vergewaltigung jedoch strikt ab. Auch die Universität befand ihn schließlich für unschuldig. Die Kunststudentin und er sollen zum Zeitpunkt der angeblichen Tat eine Liebesbeziehung gehabt haben.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: