Malaysia Airlines:Behörden veröffentlichen sämtliche Funksprüche

RNZAF Air Warfare Officer and Information Manager, Flying Officer Haines, conducts fuel planning aboard a P-3K2 Orion maritime patrol aircraft as it flies over the southern Indian Ocean searching for missing Malaysian Airlines flight MH370

Eine Soldatin der neuseeländischen Luftwaffe an Bord eines Suchflugzeugs.

(Foto: REUTERS)

So viel Verwirrung es um die vermisste Malaysia-Airlines-Maschine gibt, bislang galt zumindest der letzte Funkspruch als sicher. Jetzt stellte sich heraus, dass er doch nicht "Alright, good night" lautete. Die Behörden veröffentlichten daraufhin die komplette Kommunikation zwischen Piloten und Bodenpersonal.

Wo ist die verschollene Boeing 777? Warum kam sie vom Kurs ab? Wurden die Kommunikationssysteme absichtlich abgeschaltet - und wenn ja, wer war dafür verantwortlich? Auch nach mehr als drei Wochen bleibt das Verschwinden des Malaysia-Airlines-Flugzeugs mit 239 Menschen an Bord ein Mysterium. Eine der wenigen Informationen, die bislang als gesichert galten, war der letzte Funkspruch aus dem Cockpit: "Alright, good night". Jetzt hat die malaysische Luftfahrtbehörde ihre Angaben korrigiert.

Die Worte, mit denen sich die Crew abmeldete, lauteten demnach "Good night Malaysian Three Seven Zero". Dabei handle es sich um einen "ganz normalen Funkspruch". Die zunächst veröffentlichten Abschiedsworte waren von Experten als eher ungewöhnlich eingeschätzt worden. Die malaysischen Behörden wollen nun genauer untersuchen, ob der letzte Funkspruch von Pilot Zaharie Ahmad Shah oder von seinem Co-Piloten Fariq Abdul Hamid abgegeben wurde.

Die komplette Kommunikation zwischen den Piloten und der Flugkontrolle wurde nun offiziell veröffentlicht (PDF). Der letzte Funkspruch lautet auch in diesem Dokument "Good Night Malaysian Three Seven Zero". Der englische Telegraph hatte am 21. März ein Transkript der Funksprüche veröffentlicht, das noch die Worte "Alright, good night" verzeichnete. Die offizielle Mitschrift der Kommunikation zeige "keinerlei Hinweise auf außergewöhnliche Vorkommnisse", erklärte der malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein an diesem Dienstag. Vom Start in Kuala Lumpur bis zum geplanten Übergang in den vietnamesischen Luftraum - Endziel war Chinas Hauptstadt Peking - wurden demnach 43 Funksprüche binnen 54 Minuten abgesetzt. Kurz danach verschwand die Maschine vom zivilen Radar. Wegen der erneuten widersprüchlichen Angaben werfen die Familien der Unglücksopfer aus China den malaysischen Behörden vor, Erkenntnisse zurückzuhalten. Nach Angaben des Wall Street Journal wurde in der ersten Woche nach dem Verschwinden der Boeing viel Zeit vergeudet, da zunächst an der falschen Stelle gesucht worden sei. Die Zeitung begründete dies in ihrer Onlineausgabe unter Berufung auf nicht näher benannte Kreise mit mangelnden Absprachen zwischen Länderbehörden. Außerdem seien die beiden Bereiche der Untersuchung - die Auswertung von Satellitendaten einerseits und die Überprüfung von Geschwindigkeit und Spritverbrauch der Boeing andererseits - nicht früh genug miteinander verknüpft worden.

Seit 13 Tagen suchen Teams aus verschiedenen Ländern nach der Maschine. Zehn Flugzeuge und neun Schiffe sind an diesem Dienstag an der Suchaktion beteiligt. In den vergangenen Tagen wurden immer wieder Gegenstände im Wasser gesichtet. Dabei handelte es sich jedoch entgegen erster Vermutungen nicht um Wrackteile, sondern um weggeworfene Fischereiausrüstung und Müll.

Die Suche nach dem verschollenen Flugzeug wird erneut durch schlechtes Wetter erschwert. Das Suchgebiet konnte bei Tagesanbruch nur in Teilen überprüft werden, teilte die koordinierende australische Seesicherheitsbehörde (Amsa) mit. Die Zeit, die bleibt, um das Wrack der verschollenen Boeing anhand des Flugschreibers zu orten, wird knapp - die Batterie wird Experten zufolge etwa bis kommenden Montag ausreichen. "Wir haben noch etwa eine Woche, aber wie lange die Batterie halten wird, kommt auch auf die Wassertemperatur und die Wassertiefe an", sagte der australische Verteidigungsminister David Johnston dem australischen Rundfunksender ABC.

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