Madrid:Wolkenkratzer-Brand gelöscht

Die Madrider Feuerwehr hat nach 24 Stunden einen Großbrand in einem 106 Meter hohen Bürogebäude unter Kontrolle gebracht. Das Hochhaus im Banken- und Geschäftsviertel der spanischen Hauptstadt wurde teilweise zerstört.

Weil es über Stunden hinweg einer sengenden Hitze bis 800 Grad Celsius ausgesetzt war, befürchten die Behörden, dass die Bausubstanz entscheidend geschädigt worden sein könnte. Ein Einsturz sei weiterhin nicht auszuschließen. Sieben Feuerwehrmänner erlitten Rauchvergiftungen.

"Dies ist der größte Brand, den die Stadt je erlebt hat", sagte Bürgermeister Alberto Ruiz-Gallardon. Er ordnete die Schließung der Nachbargebäude an. In dem 32-stöckigen Windsor-Turm hatte sich vermutlich niemand aufgehalten, als das Feuer am Samstag gegen 23.20 Uhr aus unbekannter Ursache ausbrach.

Weithin sichtbare Rauchsäule

Schon bald loderte der Wolkenkratzer wie eine gigantische Fackel vor dem schwarzen Nachthimmel. Am Sonntag stieg schmutzig-weißer Qualm auf, der kilometerweit sichtbar war. Auch Ministerpräsident José Luis Rodrigues Zapatero besichtigte den Brandort und dankte den Einsatzkräften.

Immer wieder stürzten brennende Trümmerteile herab. Von den obersten Geschossen stand nur noch das völlig verbogene Stahlgerippe. Rund um das Hochhaus waren die Straßen und Gebäude von einem Rußfilm überzogen.

Ein nahe gelegenes Mietshaus wurde evakuiert, die umliegenden Bürogebäude mit Wasser abgespritzt, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Die Behörden sperrten die Unglücksstelle weiträumig ab. Auch der U-Bahn-Verkehr wurde eingeschränkt.

Der Windsor-Turm wurde von 1973 bis 1979 errichtet. Seine golden glänzende Fassade war ein Wahrzeichen des Madrider Bankenviertels.

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