Lüneburg:Familienfehde eskaliert - drei Männer angeschossen

Nach versuchtem Mord in Lüneburg

Ein Polizeibeamter sichert nach einer Schießerei vor dem Klinikum Lüneburg eine Patronenhülse.

(Foto: dpa)

Polizisten bewachen Klinikum und Wohnhäuser: Seit Jahren liegen zwei Lüneburger Familien miteinander im Clinch - am Wochenende eskaliert der Streit in einer Schießerei vor dem Krankenhaus. Der Täter kann fliehen.

  • Im Lüneburg eskaliert eine Familienfehde. Drei Männer werden angeschossen und müssen schwer verletzt im Krankenhaus behandelt werden.
  • Der mutmaßliche Täter ist auf der Flucht.
  • Schon am Freitag wurden zwei Männer in einem Fitnessstudio verletzt.

Gezielter Anschlag: Schießerei vor Klinikum

Am Samstag werden vor dem Krankenhaus in Lüneburg drei Männer angeschossen und schwer verletzt. "Sie sind Opfer eines gezielten Anschlags geworden", sagt der Einsatzleiter der Polizei. Die drei gehören alle einer Familie an. Ein Verdächtiger wird festgenommen, nach einem zweiten mutmaßlichen Täter fahndet die Polizei, er ist auf der Flucht. Am Montag teilt die Polizei mit: Der Festgenommene sei wieder frei, er habe nach den bisherigen Ermittlungen nicht geschossen.

Eskalierter Streit: Verletzte in Fitnessstudio

Schon am Freitag eskalierte ein Streit zwischen Mitgliedern derselben Familie und einer verfeindeten Gruppe in einem Fitnessstudio. Wie der NDR berichtet, ging jemand mit einer zerschlagenen Bierflasche auf andere los, eine Hantelbank sei losgerissen und durch den Raum geschleudert worden. Zwei Personen wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht, Angehörige der rivalisierenden Familien sammelten sich am Klinikum, wo tags darauf die Schüsse fielen.

Vorgeschichte: Jahrelang schwelende Fehde

Der Streit zwischen den Familien kurdisch-libanesischer und kurdisch-türkischer Herkunft soll seit mindestens vier Jahren schwelen, mit einer derartigen Eskalation hat die Polizei nach eigenen Angaben jedoch nicht gerechnet. Inzwischen bewachen Polizisten das Klinikum und die Wohnhäuser der Familien. Laut NDR sicherte die Polizei das Krankenhaus zwischenzeitlich mit 22 Streifenwagen und Hundeführern. "Das Klinikum ist geöffnet, die Sicherheit gegeben", sagte der Chefarzt der Klinik der Landeszeitung für die Lüneburger Heide. Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) sagte, am Samstag seien nicht nur juristische Grenzen überschritten worden. "Das ist eine neue Qualität der Auseinandersetzung, da hilft auch kein Sozialarbeiter mehr. Nun sind Polizei und Staatsanwaltschaft an der Reihe."

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