Der wegen fahrlässiger Tötung des Popstars Michael Jackson angeklagte Arzt Conrad Murray hat im Prozess in Los Angeles seine bisherige Aussage über die Vorgänge im Zusammenhang mit dem Tod Jacksons geändert.
Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft hat Murray in nun bekannt gewordenen Gesprächen mit zwei Ärzten gesagt, er habe Jacksons Schlafzimmer verlassen, um einen Telefonanruf zu tätigen. Ursprünglich hatte er angegeben, er habe Jackson allein gelassen, um ins Badezimmer zu gehen.
Zum ersten Mal seit Beginn des Verfahrens soll Murray in dem Gespräch auch gesagt haben, Jackson habe in Orangensaft aufgelöstes Propofol zu sich genommen, als der Arzt nicht hingeschaut habe. Die Staatsanwälte bezeichneten dies als Spekulation.
Den Sachverständigen zufolge hat Murray Erfahrung im Umgang mit dem Narkosemittel. Der Arzt hatte dies in Verhören bei der Polizei stets bestritten. Die Staatsanwaltschaft hält die Enthüllungen für einen Versuch Murrays, einem Kreuzverhör zu entgehen. Sie beantragte bei Gericht die Ablehnung der neuen Aussagen als Beweise. Murrays Anwalt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Jackson war am 25. Juni 2009 in Los Angeles an einer Überdosis Propofol gestorben. Murray war der Leibarzt Jacksons. Er bestreitet, am Tod des Popstars schuld zu sein.