Frau findet ausgesetztes Baby nahe Los Angeles
Die Polizei von Los Angeles hat nach einem erschreckenden Fund um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten. Am Freitagnachmittag war in Compton, einem Vorort von L.A., ein lebendig begrabener Säugling entdeckt worden. Das Kind lag in einem Straßenschlagloch und war verdeckt von Bauschutt.
Zwei Frauen hörten das Weinen des Säuglings und alarmierten die Polizei. "Ich konnte sein Gesicht ein bisschen erkennen", sagte eine der Frauen. Inzwischen ist der Säugling im Krankenhaus, sein Zustand soll stabil sein.
Als die Beamten den Säugling aus dem Schlagloch hoben, sei sein Körper kalt gewesen, sagte Sheriff Marvin Jaramilla zu Journalisten. Er sei höchstens 24 bis 36 Stunden alt gewesen und wohl unter ärztlicher Aufsicht zur Welt gekommen. Darauf deute die Krankenhausdecke hin, in die der Säugling eingewickelt war.
Debatte um Motive für die Tat
Der Vorfall erschüttert die Menschen in den USA, die Debatte in sozialen Netzwerken ist hitzig. "Mir sind die Lebensumstände der Mutter egal", entweder sollten Frauen "ihre Beine geschlossen halten" oder das Kind zur Adoption freigeben, postete ein Mann auf Facebook. Andere User mutmaßen, welche Verzweiflung die Mutter bzw. die Eltern dazu getrieben haben könnte, ihr Baby auszusetzen. Eine Frau gab in dem Thread zu bedenken, dass es sich auch um eine sehr junge, minderjährige Mutter handeln könnte, die noch nichts über Schwangerschaft wisse und Angst habe. Viele vermuten, dass die Eltern sehr arm sind.
Hilfen für Eltern
"Manche Menschen befinden sich gerade in sehr schwierigen Lebensumständen, wenn sie Eltern werden. Traurigerweise schaden sie ihren Babys dann oder geben sie ganz auf, weil sie das Gefühl haben, der Verantwortung, ein Kind großzuziehen, nicht gewachsen zu sein", sagte Sheriff Jaramilla.
Die Polizeibehörde von Los Angeles betonte in der Berichterstattung über die Tat, welche staatlichen Stellen Eltern in solchen Fällen helfen. Laut Gesetz dürfen sie bis zu 72 Stunden nach der Entbindung das Neugeborene anonym in Krankenhäusern oder bei der Feuerwehr abgeben, ohne Strafverfolgung fürchten zu müssen.