Letztes Urteil im Fall Fluterschen:Vier Jahre Haft für Vergewaltiger

Der Missbrauchsfall schockierte die Bundesrepublik: Detlef S. aus Fluterschen hatte seine Töchter missbraucht und auch an andere Männer verkauft. Gegen einen 64-jährigen Mann hat das Landgericht Koblenz jetzt das letzte Urteil der Prozessreihe gesprochen.

Die Prozessserie um die aufsehenerregenden Missbrauchsfälle im Westerwalddorf Fluterschen ist zu Ende. Am Dienstag schickte das Landgericht Koblenz einen Mittäter für drei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Der 64-Jährige hatte über seine Anwältin zugegeben, 2009 eine damals 16-jährige Tochter des bereits verurteilten Detlef S. vergewaltigt zu haben.

Dritter Prozess im Westerwaelder Missbrauchsfall unterbrochen

Er bedauere seine Tat "außerordentlich", ließ der Angeklagte über seine Anwältin mitteilen. Er wurde im vorerst letzten Urteil im Fall Fluterschen wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

(Foto: dapd)

Darüberhinaus hatte er das Mädchen viermal sexuell missbraucht. Das Gericht verurteilte den 64-Jährigen zudem zur Zahlung von 4000 Euro Schmerzensgeld an das Opfer. Der Verurteilte zeigte bei den Worten des Vorsitzenden Richters keine Regung. Zuvor hatte seine Anwältin gesagt: "Der Angeklagte bedauert es außerordentlich." Immer wenn er Pressefotografen in der Nähe wähnte, machte er sich mit einer Kapuze und einer Sonnenbrille fast unkenntlich.

Er war einer der drei Männer, an die der Haupttäter Detlef S. seine beiden Töchter für Sex verkaufte. Detlef S. war im März zu vierzehneinhalb Jahren Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Er hatte gestanden, seine inzwischen erwachsene Tochter, eine Stieftochter und deren Zwillingsbruder selbst hundertfach missbraucht zu haben. Dieser Prozess machte bundesweit Schlagzeilen.

In einem weiteren Verfahren war im Mai ein anderer Mann wegen Beihilfe zur Vergewaltigung sowie sexuellen Kindesmissbrauchs zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Der dritte Beteiligte lebt nicht mehr.

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