Leipzig:Schweineköpfe und Feuer auf Moschee-Gelände

Unbekannte haben auf dem Gelände, auf dem einmal Leipzigs erste Moschee entstehen soll, Schweineköpfe aufgespießt und eine Mülltonne in Brand gesetzt. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar, die Polizei ermittelt.

Wo bald eine Moschee entstehen soll, haben Unbekannte in Leipzig mehrere Schweineköpfe auf Holzpflöcke aufgespießt und eine Mülltonne in Brand gesetzt. Die Täter verschafften sich am Donnerstagabend offenbar Zugang zum Gelände der Ahmadiyya-Gemeinde im Stadtteil Gohlis. Dort rammten sie abgetrennte Schweineköpfe auf Pfählen neben einem Trampelpfad in die Erde, wie die Leipziger Volkszeitung berichtet.

Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Medienberichte, wonach sich zudem eine große Schweineblutlache ausgebreitet habe, bestätigte die Polizei gegenüber Süddeutsche.de nicht. Die Feuerwehr war zunächst wegen der Flammen auf dem Grundstück der Ahmadiyya-Gemeinde verständigt worden.

Die Baupläne der muslimischen Glaubensgemeinschaft sind seit längerem umstritten. Anfang November fand eine Kundgebung der rechtstextremen NPD mit etwa 120 Teilnehmern gegen den Moscheebau statt, die auf 400 Gegendemonstranten traf.

Zu einem möglichen rechtsradikalen Hintergrund wollte sich die Polizei-Sprecherin zunächst nicht äußern. Das Bauvorhaben ist nach Angaben der Stadt zulässig und wird aller Voraussicht nach genehmigt. Es wäre die erste Moschee in Leipzig.

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