Landeskriminalamt Berlin:Ermittlungen gegen Polizisten wegen sexuellen Missbrauchs

Ein Berliner Polizist wird beschuldigt, zwei Kinder und einen Jugendlichen missbraucht zu haben. Das Landeskriminalamt ermittelt, nachdem ein Angehöriger eines mutmaßlichen Opfers Anzeige erstattete. Der Beamte wurde vom Dienst suspendiert.

Das Berliner Landeskriminalamt ermittelt in den eigenen Reihen: Ein Polizist soll zwei Kinder und einen Jugendlichen sexuell missbraucht haben. Nach Angaben der Berliner Polizei wurde der Mann vom Dienst suspendiert. Ein Angehöriger eines der mutmaßlichen Opfer hatte ihn am Mittwochabend angezeigt. Ermittler durchsuchten daraufhin die Wohnung und den Arbeitsplatz des Beamten. Sie stellten einen Computer und Datenträger sicher.

Mit Hinweis auf die laufenden Untersuchungen wollten sich weder Polizei noch Staatsanwaltschaft zu Details äußern. Die Berliner Morgenpost berichtete jedoch, dass das Beweismaterial auch kinderpornografische Aufnahmen enthalten soll. Kauf und Besitz solchen Materials sowie der Handel damit sind verboten.

Nach Informationen der Tageszeitung soll der Bruder eines Opfers den Fall ins Rollen gebracht haben. Er habe sich gewundert, dass der Junge viele neue Spielsachen und mehr Geld als üblich besaß. Schließlich soll sich das Kind seinem Bruder offenbart haben, schreibt das Blatt. Dieser habe die Eltern eingeweiht. Dem Bericht zufolge erstattete einer der Erziehungsberechtigten Anzeige. Mehrere Medien berichteten, der Polizist sei in Berlin-Schöneberg tätig.

Bereits 2008 hatte das Berliner Landgericht einen Polizisten wegen sexuellen Missbrauchs von zwei Mädchen zu einem Jahr und zehn Monaten Haft mit Bewährung verurteilt. Der suspendierte Beamte hatte von Sommer 2006 an bei mehreren Fototerminen in einer Wohnung in Berlin-Marzahn Nacktfotos gemacht und eines der Kinder im Intimbereich berührt. Im Oktober 2007 wurde ein 41-jähriger Polizist in Frankfurt an der Oder wegen Vergewaltigung sowie sexuellen Missbrauchs und Nötigung von Kindern zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.

© Süddeutsche.de/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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