Lampedusa:Italiens Küstenwache rettet 280 Bootsflüchtlinge

Lampedusa

Rettung vor der italienischen Insel Lampedusa

(Foto: AFP)

Vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa hat die Küstenwache mehr als 280 Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet. Darunter waren auch schwangere Frauen und französische Journalisten.

Ihre lange, beschwerliche Reise war so gut wie zu Ende, da sah es aus, als würden sie ihr Ziel nie erreichen. Die italienische Küstenwache hat in der Nacht mehr als 200 Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet.

Wie italienische Medien berichten, wurden insgesamt 227 Menschen, darunter 41 Frauen und vier Kinder, auf die Insel Lampedusa gebracht. Bei ihnen waren auch zwei französische Journalisten.

Auf Lampedusa, nur etwas mehr als hundert Kilometer von der nordafrikanischen Küste entfernt, stranden immer wieder Flüchtlinge aus Nordafrika. In der ersten Jahreshälfte 2013 trafen fast 3650 Flüchtlinge auf Lampedusa ein, dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Am Mittwoch rettete die italienische Küstenwache noch mehr Bootsflüchtlinge. An Bord eines tunesischen Fischerbootes wurden 80 Menschen südlich der Insel Lampedusa in Sicherheit gebracht, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.

Unter den Flüchtlingen waren auch vier schwangere Frauen. Erste Befürchtungen, weitere Menschen könnten bei der Überfahrt ums Leben gekommen sein, bewahrheiteten sich nicht.

Die Revolten in Libyen und Tunesien im Jahr 2011 hatten die Zahl der Flüchtlinge massiv anwachsen lassen und so innerhalb der Europäischen Union eine heftige Debatte über die Zuständigkeiten ausgelöst.

Vor allem Flüchtlinge aus Nordafrika wagen immer wieder die gefährliche Überfahrt nach Europa. Ihre Boote sind oft kaum seetüchtig. Nach einem Rückgang im vergangenen Jahr ist die Zahl der Migranten in Italien 2013 wieder angestiegen: Insgesamt 7913 Bootsflüchtlinge erreichten in den ersten sechs Monaten das Land.

Papst Franziskus will am kommenden Montag auf Lampedusa der Opfer gedenken, die in den vergangenen Jahren auf der Flucht über das Mittelmeer ertrunken sind. Franziskus will außerdem Überlebende treffen und den Bewohnern der Insel seine Solidarität bekunden.

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