Kriminalität:Vergewaltigung in Gefängnis-Besucherraum soll sich in Spielecke zugetragen haben

  • Ein Häftling soll im Besuchsraum der Justizvollzugsanstalt Diez seine Frau vergewaltigt und mit einer Tonscherbe verletzt haben.
  • Wie nun bekannt wird, soll er dabei wohl die von Blicken abgeschirmte Spielecke genutzt haben.
  • Nun sollen sämtliche Besuchsräume in Rheinland-Pflaz überprüft werden.

Die mutmaßliche Vergewaltigung einer Frau im Besuchsraum eines Gefängnisses in Rheinland-Pfalz hat sich vermutlich in der bislang nicht vollständig einsehbaren Spielecke ereignet. Das hat das rheinland-pfälzische Justizministerium nach einer ersten Untersuchung mitgeteilt.

Ein verurteilter Mörder soll in der Haftanstalt Diez am 2. November während der Besuchszeit seine Frau vergewaltigt und mit einer Scherbe auf sie eingestochen haben, bis er im Beisein der beiden gemeinsamen Kinder von Justizbediensteten überwältigt wurde. In dem Besuchsraum gab es zur selben Zeit vier weitere Besuche. Zunächst soll ein Mithäftling versucht haben, der Frau zu helfen.

Am Dienstag überprüften Beamte des Ministeriums mit der Gefängnisleitung die Abläufe von Besuchen. Die Spielecke war mit tischhohen Regalen mit Spielzeug abgeteilt. "Eine gewisse Privatsphäre ist im Interesse der dort spielenden Kinder bisher geduldet worden", erklärte das Justizministerium.

Nun soll die Spielecke so umgebaut werden, dass sie vollständig ins Blickfeld der Besuchsbeamten rückt. Zudem werde der Besuchsraum künftig ausnahmslos von mindestens zwei Beamten überwacht. Ministeriumsvertreter sollen in den kommenden Wochen auch alle weiteren Gefängnisse in Rheinland-Pfalz überprüfen und mit deren Leitungen etwaige Änderungen bei Gefangenenbesuchen erörtern.

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