Kriminalität:Gefährlicher Supermarkträuber verhaftet

Fahndung nach Supermarkträuber

Mit diesen Fahndungsfotos hat die Polizei den Supermarkträuber von Hannover gesucht - nun wurde der mutmaßliche Täter festgenommen.

(Foto: dpa)
  • Die Polizei hat möglicherweise den sogenannten Supermarkträuber festgenommen. Gegen den 42-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen.
  • Ein Spezialeinsatzkommando hat in der Nähe von Dresden einen Mann gefasst, teilte die Staatsanwaltschaft Hannover mit.
  • Bislang haben die Ermittler dem Mann 17 Taten direkt zuordnen können.

Spezialeinsatzkommando greift zu

Ein halbes Jahr nach einem tödlichen Überfall auf einen Supermarkt in Hannover hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst und gegen ihn Haftbefehl erlassen. Der 42-Jährige wurde Donnerstagfrüh von Spezialkräften auf einem Autobahnrastplatz bei Dresden festgenommen. Dabei wurden der mutmaßliche Täter und ein Beamter leicht verletzt.

Wir haben äußerst gesicherte Anhaltspunkte dafür, dass es sich um den mutmaßlichen Täter handelt", sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge. Dem Mann werden ein tödlicher Überfall auf einen Supermarkt in Hannover und zahlreiche weitere Raubtaten zur Last gelegt.

Die monatelangen Ermittlungen nannte Polizeipräsident Thomas Rochel einen "personellen und psychischen Kraftakt". Sie seien aber noch nicht abgeschlossen. Nun gelte es, die Anklage wasserdicht zu machen, sagte Rochel.

Täter legt noch kein Geständnis ab

Bei seiner Vernehmung hat der 42-Jährige noch kein Geständnis abgelegt. Er soll bei einem Überfall auf einen Supermarkt in Hannover im Dezember einen 21-jährigen Kunden erschossen und einen 29-Jährigen schwer verletzt haben.

Anhand von DNA-Spuren vom Tatort können die Ermittler dem Mann 17 Überfälle auf Supermärkte in Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Bayern zuordnen. Zuletzt hatte der Mann drei Mal in Oberfranken zugeschlagen. Bei den Überfällen konnte er insgesamt etwa 100 000 Euro erbeuten. Außerdem könnte er für 26 weitere Überfälle verantwortlich sein.

Auto mit wechselbarem Kennzeichen

Die Fahnder gehen davon aus, dass der Pole für die Taten jeweils aus seinem Heimatland nach Deutschland einreiste. Bei der Durchsuchung wurde festgestellt, dass der 42-Jährige ein Fahrzeug nutzte, das bereits an einem Tatort beobachtet worden war, erklärte Oberstaatsanwalt Klinge. Das Auto soll mit einem wechselbaren Kennzeichen ausgestattet worden sein. "Es konnte in Windeseile von einem deutschen auf ein polnisches Kennzeichen umgestellt werden", sagte Klinge.

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