Kollision mit Kontrollturm:Mindestens sieben Tote bei Schiffsunglück in Genua

Containerschiff rammt Tower: Bei einem schweren Schiffsunfall im Hafen von Genua sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Anscheinend hatte der Kapitän die Kontrolle über das Schiff verloren.

Bei einem Schiffsunglück im Hafen von Genua sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Nach italienischen Medienberichten kollidierte ein Containerschiff in der Nacht zum Mittwoch mit einem Kontroll-Tower in der italienischen Hafenstadt. Mehrere Menschen seien ins Wasser gestürzt, sagten Rettungskräfte.

Bei dem Unglück wurden mindestens vier Menschen schwer verletzt, zwei Hafenarbeiter gelten noch als vermisst. Der Kontrollturm habe sich durch die Kollision um 45 Grad geneigt, Gebäudeteile seien ins Wasser gestürzt. Zum Unglückszeitpunkt hätten sich etwa 14 Menschen in dem Turm aufgehalten. Feuerwehrtaucher suchten die Nacht hindurch im Hafenbecken nach den Vermissten.

Den Berichten zufolge stieß das rund 200 Meter lange Containerschiff Jolly Nero bei der Ausfahrt aus dem Hafen mit dem Turm zusammen, von dem aus der Schiffsverkehr im Hafen von Genua kontrolliert wird. Die Unglücksursache war zunächst unklar. Die Zeitung Il Secolo XIX sprach von einem unverständlichen Manöver des Schiffes, das nur durch eine technische Panne zu erklären sei. Der Kapitän wurde mit den Worten zitiert, anscheinend seien zwei Motoren ausgefallen und die Mannschaft habe die Kontrolle über das Schiff verloren.

Das Unglück ereignete sich, als auf dem Kontroll-Tower gerade Schichtwechsel war, so dass sich besonders viele Lotsen im Gebäude aufhielten. Nach Angaben der Rettungskräfte war zunächst unklar, ob einige der Vermissten in einem Fahrstuhl in dem beschädigten Turm festsaßen.

Der Eigner des Schiffes, Stefano Messina, eilte noch in der Nacht zum Hafen. Vor Journalisten zeigte er sich entsetzt: "Wie sind alle total schockiert. Noch nie ist so etwas passiert, wir sind verzweifelt." Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung unter anderem gegen den Kapitän auf.

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