Einen Müllsack mit menschlichen Knochen hat die Polizei in Kiel an der B 76 sichergestellt. Eine Autofahrerin hatte den Sack am Dienstagabend entdeckt, als sie an einer roten Ampel warten musste. "Sie sah, dass Knochen aus dem Sack in der Böschung hinter der Leitplanke herausragten und verständigte die Polizei", sagte ein ein Polizeisprecher in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt.
Spurensicherung und Mordkommission fuhren zum Fundort. Der große blaue Sack mit den weitgehend skelettierten menschlichen Überresten wurde in die Rechtsmedizin gebracht. Die Untersuchung habe ergeben, dass die Knochen höchstwahrscheinlich von einer Frau stammen, sagte Oberstaatsanwalt Axel Bieler. "Das ist relativ sicher." Skelett und Schädelform ließen darauf schließen.
Die Frau sei vermutlich zwischen 18 und 40 Jahre alt gewesen. "Weitere Erkenntnisse haben wir derzeit nicht", sagte Bieler. Zusätzliche Untersuchungen sollen nun klären, warum, wann und wie die Frau starb. Der Fund werde außerdem mit bisher bekanntgewordenen Vermisstenfällen abgeglichen.
Schon zuvor hatte der Oberstaatsanwalt ausgeschlossen, dass es sich um die Überreste des Türken Tekin Bicer handeln könnte, der in Kiel seit 2010 vermisst wird. Ein Rocker-Aussteiger hatte im vergangenen Jahr angegeben, er habe durch Hörensagen erfahren, die "Hells Angels" hätten den Türken ermordet und die Leiche in einer Lagerhalle in Altenholz bei Kiel einbetoniert. Die wochenlange Suche nach dem Mann blieb im vorigen Jahr erfolglos.