Kiel:Ex-Staatssekretär tot in Hafenbecken gefunden

Lorenz Kiel Staatssekretär

Ex-Staatssekretär Lorenz wurde tot aus dem Kieler Hafenbecken geborgen.

(Foto: dpa)

Polizeitaucher haben die Leiche des ehemaligen schleswig-holsteinischen Staatssekretärs Ulrich Lorenz aus dem Kieler Hafenbecken geborgen. Die Todesursache ist noch unklar.

Der frühere schleswig-holsteinische Innenstaatssekretär Ulrich Lorenz ist am Montag tot im Kieler Hafen gefunden worden. Polizeitaucher bargen die Leiche des 57 Jahre alten Rechtsanwalts, der seit dem Vortag vermisst wurde. Die Todesursache war nach Polizeiangaben zunächst unklar.

Lorenz hatte am Sonntagmorgen sein Haus in Felde westlich der Landeshauptstadt verlassen, um mit dem Zug in seine Kanzlei in Kiel zu fahren. Die Kriminalpolizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass er um 6:53 Uhr im Kieler Hauptbahnhof aus dem Zug stieg. "Dort verliert sich seine Spur", teilten die Beamten mit. Seine Leiche wurde in der Hörn, dem letzten Teil der Kieler Förde im Innenstadtbereich, entdeckt.

Lorenz wurde nach dem Bruch der großen Koalition 2009 in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Seitdem arbeitete er als Rechtsanwalt in einer Kieler Sozietät. Mitglieder der Landesregierung reagierten betroffen auf den Tod des ehemaligen Staatssekretärs. "Diese Nachricht erfüllt mich mit großer Trauer", sagte Ministerpräsident Torsten Albig.

Lorenz sei ein gradliniger Mensch gewesen, auf den man sich verlassen konnte. "Er war ehrlich, zuverlässig, kompetent und ein feiner Mensch durch und durch." Auch in schwierigen politischen Zeiten habe sich die Landesregierung immer auf seinen Rat verlassen können. "Sein Tod erschüttert uns alle."

"Ich habe ein großes berufliches Vorbild an Kompetenz, Integrität und Menschlichkeit, vor allem aber einen guten Freund und Ratgeber verloren", sagte Innenminister Andreas Breitner (SPD). Der SPD-Landesvorsitzende Ralf Stegner, der Lorenz aus langjähriger Zusammenarbeit in der Landesregierung kannte, zeigte sich ebenfalls schockiert. "Er war ein aufgrund seiner Kompetenz und seines Wissens allseits geschätzter Kollege und für mich auch ein persönlicher Freund und Weggefährte. Sein unerwarteter Tod macht mich sprachlos."

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