Ketchup-Attacke auf Sauerland:Und es fließt rot

Buhrufe mit Soße: Ein Kritiker attackiert den seit der Loveparade-Katastrophe umstrittenen Duisburger Oberbürgermeister Sauerland. Es ist eine ganz persönliche Abrechnung.

Zwar keine faulen Eier, dafür aber einen großen Spritzer Ketchup servierten seine Kritiker dem Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland zu ihren Buhrufen: Im Stadtteil Rheinhausen sollte Sauerland bei der Neueröffnung eines umgestalteten Marktplatzes sprechen.

Ketchup-Attacke auf Duisburgs OB Sauerland

Ein Unbekannter hat Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland mit Ketchup bespritzt. Sauerland wurde zuletzt bei öffentlichen Auftritten immer wieder ausgebuht.

(Foto: dpa)

Er sei auf einer kleinen Bühne gestanden, als der Angreifer mit einer Ketchup-Flasche vor den Bürgermeister getreten sei, sagte ein Pressereferent. Die Soße habe Sauerland, der nach dem Unglück bei der diesjährigen Loveparade stark in der Kritik stand, im gesamten Gesicht sowie auf der Jacke getroffen.

Nachdem sich der OB den Ketchup aus dem Gesicht gewischt hatte, setzte er seine Rede fort. Der Angreifer stammt nach Angaben des Sprechers aus einer Gruppe von Demonstranten, die mit Trillerpfeifen und Buhrufen während des Auftritts von Sauerland auf sich aufmerksam machten. Ein Polizist habe den Mann von der Bühne entfernt und dessen Personalien aufgenommen. Der Angreifer soll ein T-Shirt mit der Aufschrift '21 Verstummte klagen an' getragen haben. Bei dem Unglück auf der Loveparade kamen 21 Menschen ums Leben.

Mit weiteren Konsequenzen muss er allerdings nicht rechnen. "Auch wenn der Oberbürgermeister ein solches Verhalten als nicht angemessen empfindet, wird er von einer Strafanzeige absehen", sagte der Sprecher.

In der Vergangenheit sei es bei öffentlichen Auftritten von Sauerland immer wieder zu verbalen Protesten gekommen. Der Oberbürgermeister steht seit Wochen in der Kritik, weil der Stadt Versäumnisse bei der Vorbereitung der Loveparade vorgeworfen werden. Zudem wird kritisiert, dass Sauerland nach dem Unglück vom 24. Juli nicht zurücktrat.

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