Krauses Clownshaar, schneller Samba, ein Bad im Schlamm: Die Traditionen sind verschieden, doch der Anlass ist derselbe: Karneval. Eindrücke aus aller Welt. Donnerstag, fünf Uhr: Ein Knall läutet die Fasnacht ein in der schweizerischen Gemeinde Luzern. "Urknall" nennen die Bewohner diese Tradition, die jedes Jahr zur gleichen Uhrzeit am "Schmotzige Donnschtig" vollzogen wird.
Ein internationaler Klassiker des Faschings: der Clown, gerne mit rotem, krausem Haar und Augen, die aus weißen Halbmonden traurig hervorblicken. Ein Grundschulkind aus den Niederlanden bereitet sich auf den Karneval vor.
Alles geht zur fünften Jahreszeit: überdimensionale Narrenschuhe, Flicken an bunten Hosen, knallrosa Schuhspitzen. In der Faschingshochburg Wasungen, Thüringen, zieht am Samstag ein großer Festumzug durch die Straßen. 1800 Narren präsentieren sich unter dem Motto: Boas semme widder uffgerät.
Die Verkleidungslust der Faschingswütigen macht selbst vor Tieren nicht halt: Ein Hund in Köln.
Horror erwünscht: In Deutschland darf Karneval schrill sein und hässlich, hier etwa in Osnabrück.
In Brasilien aber bedeutet Karneval vor allem Kunst und Kurven, genauer: Samba auf den Straßen Rio de Janeiros.
Professionelle Tänzerinnen zeigen Haut im Takt der Karnevalsklänge.
Die Sambaschulen bereiten sich das ganze Jahr über auf die spektakulären Umzüge vor, die Millionen Besucher nach Rio locken. Doch auch in São Paulo wird ausgelassen gefeiert.
Fernab des bunten Treibens hat eine weitere Tradition in den Karneval Einzug gefunden: Bloco da Lama heißt das Fest, das jährlich im brasilianischen Paraty stattfindet. Es soll im Jahr 1986 eher zufällig entstanden sein, als sich zwei Krabbenfischer vor Mücken schützen wollten, indem sie ihre Körper mit Schlamm einrieben.
Das einzige Kostüm dieser ungewöhnlichen Parade, die zwar weniger bunt, aber umso ausgelassener begangen wird: dunkler, schlammiger Matsch.