Kannibalismus in Brasilien:Sekte soll Menschen zu Teigtaschen verarbeitet haben

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Drei Sektenmitglieder sollen Menschenfleisch zu Teigtaschen verarbeitet und in der Nachbarschaft verkauft haben: In der brasilianischen Stadt Garanhus hat die Polizei drei mutmaßliche Mörder und Kannibalen verhaftet. Angeblich haben sie sich die "Bevölkerungsdezimierung" zum Ziel gesetzt.

Drei Sektenmitglieder aus der brasilianischen Stadt Garnhuns sollen Menschenfleisch zu gefüllten Teigtaschen verarbeitet haben. Ihnen wird vorgeworfen, mindestens zwei Frauen getötet, ihr Fleisch teils verzehrt und teils an ahnungslose Nachbarn verkauft zu haben. Bei den mutmaßlichen Mördern handelt es sich um eine 51-jährige Straßenverkäuferin, ihren Ehemann sowie dessen Geliebte. Alle drei seien am Mittwoch festgenommen worden und hätten die Taten gestanden, sagte Polizeisprecher Wesley Fernandes.

Ein abfotografiertes Fernsehbild der zwei Hauptverdächtigen: die Straßenverkäuferin und ihr Ehemann sollen gemeinsam mit der Geliebten des Mannes Frauen in ihr Haus gelockt und getötet haben. (Foto: AFP)

Die Verdächtigen gehören einer Sekte namens "Cartel" an, die sich laut Polizeiangaben für "die Reinigung der Welt und die Reduzierung der Bevölkerung" einsetzt. Laut der brasilianische Zeitung Estado de S. Paulo hat sich die Glaubensgemeinschaft zum Ziel gesetzt, den Bevölkerungswachstum zu stoppen. Dafür sollten angeblich drei Menschen pro Jahr ermordet werden.

Im Zeitungsbericht heißt es außerdem, der verdächtigte Ehemann habe ein 50-seitiges Buch mit dem Titel Enthüllungen eines Schizophrenen geschrieben. Darin behauptet er, unter Schizophrenie zu leiden. Demnach höre er Stimmen und sei davon besessen, Frauen zu töten.

Bei der Festnahme fand die Polizei im Hinterhof des Hauses Überreste von zwei Frauenleichen. Beide Opfer waren in diesem Jahr als vermisst gemeldet worden. Offenbar hatten die mutmaßlichen Mörder die Frauen mit Jobangeboten in ihr Haus gelockt. Die Polizei verdächtigt das Trio außerdem des Mordes an einer Obdachlosen im Jahr 2008. Angeblich soll die Straßenverkäuferin sich anschließend als Mutter der mittlerweile fünfjährigen Tochter des Opfers ausgegeben haben.

Angeblich hatten die drei bereits einen weiteren Mord geplant. Darauf deutete ein Eintrag in einem Notizbuch hin, das die Polizei entdeckte. Bei der Vernehmung sollen die drei mutmaßlichen Mörder keine Reue gezeigt haben. Ihr Haus wurde am Donnerstag von aufgebrachten Nachbarn geplündert und niedergebrannt.

© Süddeutsche.de/dapd/soli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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