Kachelmann in U-Haft:"Anklage wahrscheinlich"

Die Staatsanwaltschaft rechnet mit einem Gerichtsverfahren gegen Jörg Kachelmann: Die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung sei "deutlich höher" als erforderlich - zumindest nach derzeitigem Stand.

Eine mögliche Anklage gegen den TV-Wetterexperten Jörg Kachelmann rückt näher: Die Mannheimer Staatsanwaltschaft geht derzeit von der Einleitung eines Gerichtsverfahrens wegen Vergewaltigung aus.

"Sobald die Verurteilungswahrscheinlichkeit bei 51 Prozent liegt, kommt es auch zur Anklage. Nach derzeitigem Stand, und nur nach diesem, liegt die Wahrscheinlichkeit im Fall Kachelmann deutlich höher", sagte der Sprecher der Mannheimer Staatsanwaltschaft, Andreas Grossmann, dem Mannheimer Morgen.

Noch am Montag hatte Grossmann sich vorsichtiger ausgedrückt: Einer Nachrichtenagentur sagte der Sprecher, es sei offen, ob es zum Prozess komme: "Vielleicht kommt es nie zu einer Anklage", sagte Grossmann zu Wochenbeginn.

Kachelmann bleibt unterdessen in Untersuchungshaft: "Nach wie vor bestehen dringender Tatverdacht und Fluchtgefahr", sagte Grossmann. Es sei noch offen, wie lange der Schweizer Wetterexperte im Gefängnis bleiben muss. Ein Haftprüfungstermin stehe noch nicht fest.

Der ARD-Wettermann Kachelmann wird verdächtigt, Anfang Februar seine langjährige Freundin nach einem Beziehungsstreit gewaltsam zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben. Die 37-jährige Radiomoderatorin wirft ihm auch vor, sie mit dem Messer bedroht und verletzt zu haben. Kachelmann hat seine Unschuld beteuert. Seine Anwälte bezeichneten die Vorwürfe der Frau als frei erfunden. Zudem kündigten sie wegen der Veröffentlichung von Kachelmanns Namen rechtliche Schritte gegen die Bundespolizei an.

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