Johannes Paul II.:Gestohlene Blutreliquie wieder aufgetaucht

Papst Johannes Paul II.

Papst Johannes Paul II., hier im Januar 2002, soll Ende April heiliggesprochen werden.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Seit einer Woche war sie verschollen, nun ist die Blutreliquie des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. sichergestellt worden. Diebe hatten diese aus einer Kirche entwendet - ohne jedoch vom Wert des blutbefleckten Stoffstückes zu wissen.

Die Suche nach der in den italienischen Abruzzen gestohlenen Blutreliquie des 2005 gestorbenen Papstes Johannes Paul II. war erfolgreich. Die wesentlichen Teile des wertvollen Stofffetzens wurden bei der Fahndung gefunden und wieder zusammengesetzt, teilte der Weihbischof von L'Aquila, Giovanni D'Ercole mit. Einige wenige Teile fehlten noch, die Suche danach gehe weiter.

Drei junge Männer hätten den Diebstahl aus der kleinen Kirche San Pietro della Ienca gestanden. Sie hätten den Wert der Beute gar nicht erkannt. Auf der Flucht warfen sie deshalb sowohl die Umhüllung der Reliquie als auch das vom Blut des polnischen Papstes getränkte Stück Stoff von einem Mantel des Pontifex nacheinander weg. Das mit Goldfasern durchzogene Stofffragment stammt von einem Gewand, das Johannes Paul II. während des Attentats von 1981 trug, bei dem er lebensbedrohlich verletzt wurde.

Die von Gläubigen verehrte Blutreliquie ist ein Geschenk des früheren Privatsekretärs von Johannes Paul II. an das italienische Dorf San Pietro della Ienca. Den polnischen Papst, Karol Wojtyla, verband eine besondere Beziehung mit dem Ort. Er hatte sich im Dezember 1995 nach einer Erkrankung dorthin zur Kur begeben. Der Papst suchte die örtliche Kirche damals mehrmals zum Gebet auf. Zuvor hatte er immer wieder die Abruzzen zum Ski fahren und Wandern besucht.

Obwohl der Diebstahl für große Aufregung sorgte, zeigt sich D'Ercole versöhnlich: "Johannes Paul II. hätte ihnen sicherlich vergeben."

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