Japan kommt nicht zu Ruhe:Nach dem Erdbeben droht der Wirbelsturm

Die japanische Provinz Niigata ist von starken Nachbeben erschüttert worden. Und jetzt nähert sich auch noch der Wirbelsturm "Nock-ten".

Nur zwei Tage nach dem schweren Erdbeben mit 25 Toten müssen sich die Japaner schon wieder auf ein neues schlimmes Naturereignis einstellen müssen: Der Wirbelsturm "Nock-ten" bewegte sich auf das asiatische Land zu. Er werde heftigen Regen, Sturm und Überschwemmungen im äußersten Süden des Landes bringen, warnte das japanische Wetteramt.

Japan kommt nicht zu Ruhe: Einwohner der Stadt Ojiya im Norden von Tokyo verlassen die Stadt.

Einwohner der Stadt Ojiya im Norden von Tokyo verlassen die Stadt.

(Foto: Foto: Reuters)

Unterdessen gab es in der japanischen Provinz Niigata starke Nachbeben. Hinzu kam einsetzender Regen, der die Gefahr von Erdrutschen deutlich erhöhte, wie die Behörden warnten. Die Zahl der Todesopfer nach den starken Beben vom Samstag ist auf 25 gestiegen.

400 Nachbeben

Mehr als 2200 Menschen wurden verletzt. Fast 100.000 Menschen mussten auch die dritte Nacht weiter in Behelfsunterkünften ausharren. Die andauernden Nachbeben erschwerten immer wieder die Bergungs- und Wiederaufbauarbeiten in der Region.

Am frühen Montagmorgen ließ ein Beben der Stärke 5,6 auf der Richterskala die Region erneut erzittern. Bis zum Montagabend wurden rund 400 für den Menschen spürbare Nachbeben registriert. Soldaten versuchten mit Hubschraubern weitere Bewohner in Bergdörfern, die von Erdrutschen eingeschlossen sind, in Sicherheit zu bringen.

Etwa 60 Gemeinden in der Provinz waren in Folge zerstörter Straßen und Erdrutsche weiter von der Außenwelt abgeschnitten. Der Taifun "Tokage" hatte vergangene Woche den Boden durch heftigen Regen aufgeweicht. Der Wirbelsturm allein hatte 80 Menschen getötet.

Starke Verluste an der Börse

Unterdessen näherte sich im Süden ein weiterer Wirbelsturm. Während die Menschen in den vom Taifun stark betroffenen Regionen vor allem im Westen des Landes am Montag die Wiederaufbaumaßnahmen fortsetzten und Behörden und Schulen den Betrieb wieder aufnahmen, war die Lage in Niigata weiter angespannt. Fast 3000 Häuser sind beschädigt oder zerstört.

Helfer bemühten sich in den Notlagern um Lebensmittel. Die Behörden warnten vor neuen Erdrutschen in Folge einsetzenden Regens. In den nächsten Tagen sei zudem mit weiteren schweren Nachbeben zu rechnen.

Die japanische Aktienbörse reagierte auf die Erdbebenkatastrophe mit starken Verlusten. Die Regierung hatte mitgeteilt, einen Zusatzhaushalt zu planen, um die Kosten für die Wiederaufbaumaßnahmen zu finanzieren. Experten erwarten jedoch keine großen Rückschläge für Japans Volkswirtschaft durch die Erdbeben.

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