Jackson-Prozess:Debbie Rowe wird aussagen

Die Ex-Frau des Popstars wird einem Staatsanwalt zufolge von dem Druck berichten, der von Jacksons Seite auf sie ausgeübt wurde, damit sie sich vor den Fernsehkameras positiv über den Sänger äußerte. Als Gegenleistung dafür habe sie ihre Kinder besuchen dürfen.

Im Missbrauchprozess gegen Michael Jackson könnte die Ex-Ehefrau des US-Popstars, Debbie Rowe, für die Anklage noch in dieser Woche in den Zeugenstand treten.

Richter Rodney Melville gab der Staatsanwaltschaft in Santa Maria (Kalifornien) grünes Licht, die Mutter von Jacksons Kindern Paris und Prince Michael Jr. zu einer umstrittenen Videoaufnahme zu befragen.

Nach Angaben der Los Angeles Times wird Rowe vermutlich aussagen, dass Jackson sie im Frühjahr 2003 unter Druck setzte, sich in einem Interview positiv über den Ex-Gatten zu äußern.

Damit will die Anklage Parallelen ziehen zu den Vorwürfen der Familie seines angeblichen Missbrauchopfers, nach denen auch sie unter Druck ein Video aufzeichnen musste, in dem sie Jackson als Wohltäter und Vaterfigur für den Jungen pries.

Jackson (46) ist in dem laufenden Verfahren angeklagt, einen heute 15 Jahre alten Jungen im Frühjahr 2003 auf seiner Neverland-Ranch sexuell missbraucht zu haben. Zudem muss er sich wegen Verschwörung zur Entführung und Freiheitsberaubung verantworten.

Prozessbeobachter werteten den mögliche Auftritt von Debbie Rowe als wichtigen Schachzug für die Anklage. Als Niederlage wurde am Montag dagegen die Streichung eines früheren Leibwächter des Popstars von der Liste der Zeugen eingeschätzt.

Die Aussage des ehemaligen Mitarbeiters hätte den Vorwurf der Anklage untermauern können, dass Jackson seinem jugendlichen Beschuldiger Alkohol zu trinken gab.

"Neigung zu sexuellen Belästigung"

Der ehemalige Jackson-Mitarbeiter, der zurzeit im Nachbarstaat Nevada wegen Raubes angeklagt ist, wurde ohne Angabe von Gründen als Zeuge fallen gelassen.

Am Montag trat ein früherer Wachmann auf Neverland mit Beobachtungen aus den 90er Jahren vor die Jury. Er habe gesehen, wie Jackson nur mit einem Handtuch bekleidet mit einem Jungen in seinem Haus verschwand und die Tür abschloss, sagte der Zeuge.

Der betroffene Junge soll später eine Millionenabfindung von dem Sänger erhalten haben. Mit den früheren Fällen angeblichen Missbrauchs will Staatsanwalt Tom Sneddon Jacksons "Neigung" zu sexuellen Belästigungen Minderjähriger aufzeigen.

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